Die tragende Säule in der Bildung ist das pädagogische Konzept

Theoretische Grundlagen und Rahmenbedingungen

Pädagogische Konzepte sind, wie vieles andere auch, Modeströmungen ausgesetzt. Entsprechend macht es Sinn, eine Mitte zu suchen, die all diesen Anliegen Rechnung tragen kann. Eine solche mittlere Position bietet eine gemäßigt konstruktivistische Auffassung vom Lernen, welche davon ausgeht, dass sowohl Erfahrung und Instruktion, Anleitung und Reflexion ihre Rolle zu spielen haben. Die aktuelle Pädagogik und der effiziente Transfer in die Praxis sollen die hohe Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung sicherstellen und die Lernenden für den beruflichen Alltag im Gesundheitswesen den Anforderungen entsprechend versiert machen. Die Lernenden werden in die Lage versetzt, erworbenes Wissen zur Bewältigung von konkreten Situationen im Berufsalltag einzusetzen. Das Mobilisieren dieses Wissens sowie die Vernetzung, ist ein Aspekt der beruflichen Kompetenz, der separat gelehrt und gelernt werden muss. Das Konzept der Vernetzung prägt nicht nur den operativen Schulbetrieb, sondern auch das unternehmerische Denken und Handeln. So ergeben sich zum Beispiel Synergien aus der institutionalisierten Zusammenarbeit mit Instituten und Abteilungen der Universitätsmedizin.

Um die Kompetenz des Selbst-Orientierten-Lernens (SOL) zu fördern, steht den Auszubildenden die Universitätsbibliothek, für Recherche und situativen Gedankenaustausch zur Verfügung. Ein Vorteil für die theoretische Lehrvermittlung, ist der zentrale Standort der Bildungsakademie, auf dem Campus der Schillingallee. Unterrichtseinheiten können fachpraktisch bei Visiten oder Besichtigungen von diagnostischen und therapeutischen Anwendungen direkt erklärt, gezeigt und vertieft werden. Durch die Etablierung der Bildungsakademie an der Universitätsmedizin Rostock, werden die einzelnen Fachbereiche im Lehr-Lernprozess, durch kompetente Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Gebieten der Medizin konsequent unterstützt. Wir bieten den Lernenden in den genannten Bereichen, eine optimale Vorbereitung auf den medizinischen Berufsalltag und präsentieren weitere Ausbildungsperspektiven im Gesundheitswesen.

Die Bildungsakademie liegt zentral im Rostocker Stadtgebiet auf dem Campus „Schillingallee“ der Universitätsmedizin und ist günstig an öffentliche Verkehrsverbindungen angeschlossen.


Bedingungsanalyse

Die Aus-, Fort- und Weiterbildungen finden in den Räumlichkeiten  der Bildungsakademie sowie zur fachpraktischen Lehrunterweisung, im eigenen Lehrkabinett, im Institut für Anatomie (Präparationssaal), dem Institut für tierexperimentelle Chirurgie, der Rostocker Simulationsanlage und Notfallausbildungszentrum und in den unterschiedlichen Fachkliniken der UMR statt. Zur Nutzung stehen der Bildungsakademie zwei Multifunktionsseminarräume mit ca. 56 m2 zu Verfügung.

Weiterhin haben wir Zugriff auf den Hörsaal der Chirurgie (193 Sitzplätze)  und drei Seminarräume (24, 30 und 16 Sitzplätze) vorzugsweise im Perioperativen Zentrum der Universitätsmedizin.

Stationäre Ausstattung/Lehrmittel:

  • Übungsinstrumentarium (Siebe, Nahtmaterial, etc.)
  • Op-Tisch mit Lagerungstechnik
  • White-Boards
  • Beamer mit Multizentrischer Projektionsfläche
  • Mobiles Narkosegerät und Beatmungsgeräte
  • Elektrokardiogramm
  • Spinal/Periduralanästhesie-Trainer
  • Zahlreiche Anatomie-Modelle zu unterschiedlichen Themen
  • Röntgendemowand
  • Präparationstische und MikroskopeDummies, Spezialtrainer und Medizintechnik
  • Perfusoren, Injektomaten, Monitoring, PCA-Systeme
  • Diverses Übungsmaterial für die Schmerztherapie
  • Invasive Katheter-Sammlung zur Analgesie, Spinal/Peridural-Trainer
  • i.v. –Trainer unterschiedlicher Größen
  • Notfalldummies für Komplikationsmanagement     

Für den thematischen Aufbau und der Vermittlung der Inhalte stehen Fachpflegekräfte und Fachärzte, Psychologen, Psychoherapeuten, Physiotherapeuten und Wissenschafliche Mitarbeiter der Universitätsmedizin zur Verfügung. Um einen stetigen Wissenszuwachs unseren Auszubildenden und Teilnehmern zu ermöglichen, unterstützen wir die Lernprozesse mit Handouts und lernorientierter Literatur.


Makrodidaktik

In den folgenden Zeilen, können sie, bezogen auf die Ausbildungsziele, Ausbildungsinhalte und deren Voraussetzungen, Informationen zum Kompetenzerwerb der Ausbildung entnehmen. Unser Bestreben ist es u. a., den Austausch von Wissen, Erfahrungen und die Entwicklung der eigenen Handlungskompetenzen zu ermöglichen sowie zu fördern. Die Ausbildung richtet sich an Teilnehmer, die ihre Sach-, Fach- und Sozialkompetenzen in den Ausbildungsbereichen zur Operations- und Anästhesietechnischen Assistenz vertiefen und handlungsorientierte Fähigkeiten erwerben wollen. Mit der Ausrichtung auf eine berufs- und therapiewissenschaftliche Ausbildung,  erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit,  auch aktuelle Erkenntnisse im Bereich von Forschungsschwerpunkten zu bearbeiten und diese kritisch beurteilen zu können.

Die Fähigkeit des selbstorientierten Lernens hat im Kontext des lebenslangen Lernens große Relevanz, auch über die Ausbildungssituation hinaus. Es sollen Kompetenzen hinsichtlich der Analyse, zielgerichteter Planung und der Durchführung von Anleitungs- und Informationsgesprächen erworben werden. Darüber hinaus sollen Zusammenhänge zwischen Prävention und gesundheitlicher Aufklärung bewusst gemacht werden. Die Auszubildenden erwerben umfassendes, Evidenz basiertes Wissen zu Themen wie professionelles Management von Patienten in der Anästhesie und Funktionsbereichen, Schulung und Beratung von Teams, Coaching und Beratung von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen.

Die Ausbildung soll dazu befähigen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben, um die multiprofessionelle Zusammenarbeit im Sinne einer verbesserten Versorgung von Patienten in unterschiedlichsten Handlungsfeldern anzuwenden. Über das Erfassen von objektiven Daten hinaus soll die Dimension der subjektiven Befindlichkeit und des individuellen Krankheitserlebens von Patienten diskutiert und im Blick auf berufsbezogene Konsequenzen betrachtet werden. Kenntnisse der Verhütung von Folgeschäden der Immobilität werden handlungsorientiert vermittelt. In Kooperation mit unterschiedlichsten Laboren, Instituten und Simulationsanlagen, werden die theoretisch vermittelten Lerninhalte, in den fachpraktischen Unterricht eingebettet: z. B. die Präparation von topographischen und funktionellen anatomischen Strukturen wie z. B.: der Histologie, des Nervensystems und des Muskuloskelettalen Systems. Zudem das Erlernen der Handhabung von Assessment Instrumenten und diverse Therapieansätze. Den Auszubildenden wird im Einstieg dargelegt, mit welchen Schwerpunkten die Ausbildung  hinterlegt ist. Um den Themen folgen zu können, erhalten sie die Möglichkeit einer Konsultation. Ziel ist die Handlungssicherheit im alltäglichen Arbeitsablauf zu erlernen und zu festigen. Die Fachkompetenz zu stärken und eine folgende Versorgungsqualität zu verbessern. Die Auszubildenden sollen mit den drei Kriterien: - das Sehen einer Veränderung,  das Erkennen der  Situation und die zu erbringenden Handlungen konfrontiert und zunehmend sensibilisiert werden. Handlungen die Anwendung finden, sollen konsequent, zielgerichtet und individuell erbracht werden. Die Inhalte der Ausbildung sind in Lernbereiche konzipiert und werden in einem multidimensionalen Lernprozess eingebettet.

Zu unseren Kooperationspartnern in der Aus-, Fort- und Weiterbildung zählen:

  • Institut für Anatomie,
  • Institut für Experimentelle Chirurgie und
  • Rostocker Simulationsanlage und Notfallausbildungszentrum.

Methoden zur inhaltlichen Darbietung

„Zu verlangen, dass Einer Alles, was er je gelesen und gehört, behalten hätte, ist wie verlangen, dass er Alles, was er je gegessen hat, noch in sich trüge. Er hat von Diesem leiblich, von Jenem geistig gelebt und ist dadurch geworden was er ist. Wie aber der Leib das ihm Homogene assimiliert; so wird Jeder behalten, was ihn interessiert, d. h. was in sein Gedankensystem oder zu seinen Zwecken passt.“ 

Arthur Schopenhauer

„ Die Wiederholung ist die Mutter der Studien!“

Die Ausbildung wird, um mich dem Zitat anzuschließen, in einem  Mehrdimensionalen Lernprozess eingeordnet. In der Einstiegsphase der Bildungsmaßnahme, werden die zuständigen Lehrkräfte  den Ablauf der Lernsequenzen vorstellen. Voraussetzungen an die Auszubildenden sind die Selbständigkeit, die Initiative von selbstgesteuerten Lernen, das Verantwortungsbewusstsein das angewandte Wissen zu überprüfen, zu verstehen und zu optimieren. Die Methodenvielfalt erstreckt sich in der Theorie und im fachpraktischen Lernsetting, von der theoretischen Präsentation in Form eines Referates, eines Unterrichtsgesprächs, der konstruierten Fallarbeit und dem Simulations-Training. Um die einzelnen Inhalte fachlich zu untermauern, werden in den aufgeführten Methoden Skizzen, Bilder, Videos, Dummies und die Mediale Computersimulation eingesetzt. Damit wird gesichert, den Auszubildenden die Möglichkeit zu bieten, einen Gegenstand der Lernsituation in anderer Beleuchtung zu sehen und hervorzuheben. Sie werden in jeder Lerneinheit zur aktiven Mitarbeit angeregt. Gerade in der konstruierten Fallarbeit und im Simulations-Training ist die aktive Mitarbeit gefordert. Es steht unter dem Motto, wir stärken die vorhanden Kenntnisse und Fertigkeiten und erweitern die Fach- und Sozialkompetenz. Mit Anerkennung und konstruktiver Kommunikation werden die Auszubildende an die Lerninhalte herangeführt. Dies erleichtert den Teilnehmer auch Verständnisfragen zu stellen. Im Anschluss werden die Inhalte der Lerneinheit reflektiert und konditioniert, evtl. Fragen beantwortet und Feedback eingeholt.

Die Fachpraxislehrkräfte und Fachlehrkräfte nutzen für den Erwerb zur Handlungskompetenz, verschiedene methodische Modelle:

  • Frontalunterricht/Lehrvortrag
  • forschend-entwickelnder Unterricht/Umgang mit wissenschaftlichen Daten
  • Unterrichtsgespräch
  • Fachpraktischer Unterricht und Fallbesprechung
  • Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit
  • Problem-Orientiertes-Lernen an Fallstudien
  • Referat und Simulation

Die praktische Ausbildung wird durch Fachpraxislehrkräfte der Schule, Mentoren und Praxisanleitern kompetenzorientiert pädagogisch begleitet.

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen Überblick zum Lehr-Lernprozess an der Bildungsakakdemie der UMR vermitteln.

Herzlichst das Team der Bildungsakademie