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Aufklärung und Vorsorge können Leben retten: Rostocker Mediziner aktiv gegen Darmkrebs

27. February 2008

Darmkrebs gehört noch immer zu den häufigsten Todesursachen: Etwa 30.000 Menschen erliegen allein in Deutschland jährlich einem Darmkrebsleiden, gut 70.000 Neuerkrankungen sind Jahr für Jahr zu beklagen.

Professor Dr. Stefan Liebe, Abteilung für Gastroenterologie, mit einem Endoskop. Foto: UKR

Dabei gehört Darmkrebs zu denjenigen Krebserkrankungen, die sich sehr gut behandeln lassen und heilbar sind, wenn sie früh genug erkannt werden. Aus diesem Grunde beteiligen sich Rostocker Mediziner an den bundesweit durchgeführten Aktionen „Deutschland gegen Darmkrebs 08“. Im Laufe des „Darmkrebsmonats“ März finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Ziele sind Aufklärung und Enttabuisierung. In Rostock stehen im Rahmen einer Telefonaktion der Ärztekammer MV und des Uniklinikums Rostock Experten Rede und Antwort. Außerdem sind Betroffene und Interessenten vom Rostocker Universitätsklinikum zum Tag der offenen Tür eingeladen.

 

Jedes Jahr erkranken 71.400 Menschen an Darmkrebs, 28.900 Menschen erliegen jedes Jahr ihrem Darmkrebsleiden. Damit ist Darmkrebs nach dem Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland. „Dabei lassen sich derartiger Erkrankungen wie der Dickdarmkrebs sehr gut erkennen und behandeln, wenn die Untersuchung rechtzeitig erfolgt“, sagt Professor Dr. Stefan Liebe, Leiter der Abteilung für Gastroenterologie am Universitätsklinikum Rostock. Die Vorsorge ist das A und O – allerdings nehmen lediglich zehn Prozent der Menschen, die ein Anrecht auf eine Vorsorgeuntersuchung haben, diese auch in Anspruch, beklagt Professor Liebe.

 

Um der Bevölkerung Ängste und vorurteile zu nehmen, beteiligen sich die Rostocker Mediziner im März am Projekt „Darmkrebsmonat“, das von der Stiftung LebensBlicke ausgerufen wurde. Bundesweit beteiligen sich Ärzte und verschiedene Organisationen in etwa 200 Städten mit Aktionen und Veranstaltungen. Menschen in Mecklenburg-Vorpommern können sich im Rahmen einer mit der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführten Telefonaktion am 11, März zwischen 18.00 und 20.00 Uhr informieren. Am 12. März kann die Abteilung für Gastroenterologie während eines Tages der offenen Tür besucht werden. Dabei stehen Ärzte für Fragen und Antworten zur Verfügung, in praktischen Demonstrationen per Videofilm werden die Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten erklärt.

 

„Es geht uns darum, Hemmschwellen und Tabus abzubauen“, sagt Professor Dr. Liebe. Es begegne ihm häufig, dass Menschen aus Scham zu spät zum Arzt gehen. Dabei sei gerade Darmkrebs sehr gut zu diagnostizieren und zu behandeln. Die optimale Methode für die Vorsorge und die Behandlung von Krebsvorstufen sei die Endoskopie oder Darmspiegelung. Mit Röntgenverfahren kann die Diagnose nur in bereits fortgeschrittenem Stadium gestellt werden, und die Kapselendoskopie, bei der eine kleine Kamera geschluckt wird, sei noch nicht praktikabel, so Professor Liebe. Bei der Darmspiegelung lassen sich Polypen als Vorstufen der Krebserkrankung in der gleichen Sitzung entfernen. Eine Endoskopie-Sitzung dauere zwischen zehn und 30 Minuten.

 

11. März 2008, 18.00 bis 20.00 Uhr Telefon-Hotline: 0381/492800, gemeinsam mit der Ärztekammer MV

12. März 2008, 17.00 bis 20.00 Uhr Tag der offenen Tür, Klinik für Innere Medizin, Abteilung für Gastroenterologie, Endoskopie, 2. Etage, Südflügel, Schillingallee 35, 18057 Rostock

 

Siehe auch: www.lebensblicke.de