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Bessere Versorgung: Sozialpädiatrisches Zentrum in Rostock eröffnet

04. December 2015

Anja Scheel (l.) ist zufrieden: Sohn Mattheus (8) wird von nun an im Sozialpädiatrischen Zentrum der Rostocker Unimedizin von Dr. Heike Haase betreut.

Neue Anlaufstelle für chronisch kranke Kinder: An der Universitätsmedizin Rostock hat jetzt ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) die Arbeit aufgenommen. Dort werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren versorgt, die an einer chronischen Erkrankung leiden, behindert sind oder denen eine Behinderung droht. 

„Ich freue mich, dass wir in Rostock ein solches Zentrum aufbauen konnten“, sagt Prof. Dr. Michael Radke, Direktor der Kinder- und Jugendklinik. „Jetzt können wir Familien helfen, die Unterstützung am nötigsten haben.“ Im Zentrum steht neben exzellenter medizinischer Versorgung auch der soziale Aspekt im Vordergrund. „Wir möchten die Betroffenen im alltäglichen Leben unterstützten und ihnen mehr Normalität ermöglichen“, so SPZ-Leiterin Dr. Heike Haase. „Unser Ziel ist es, früh Entwicklungsstörungen zu erkennen und gemeinsam mit den Eltern spezielle Therapien und Förderungen auf den Weg zu bringen.“ Die Kinder und ihre Familien werden über Jahre hinweg begleitet. Die Mitarbeiter des Zentrums koordinieren Behandlungen, vermitteln Therapeuten und Psychologen, besprechen die Schullaufbahn und vieles mehr. „Eltern kranker Kinder müssen nicht mehr viele verschiedene Stationen anlaufen, um ans Ziel zu gelangen“, so Haase. „Sie kommen einfach zu uns.“

Auch Anja Scheel ist erleichtert: Ihr achtjähriger Sohn Mattheus ist wegen Bewegungsstörungen und Problemen mit der Muskulatur schon bei 20 Ärzten vorgestellt worden. „Bis nach Wismar und Schwerin wurden wir geschickt“, erzählt die Rostockerin. „Ohne Führerschein ist das für mich kaum zu bewältigen.“ Vor kurzem kam dann vom Kinderarzt der entscheidende Hinweis auf das Rostocker SPZ: „Endlich“, sagt Scheel. „Es hat alles wie am Schnürchen geklappt, ich habe schnell einen Termin erhalten. Jetzt wird mein Sohn rundum an einem Ort versorgt. Ein sicheres Gefühl.“ 

Das Sozialpädiatrische Zentrum ist in der Ambulanz der Kinder- und Jugendklinik der Rostocker Unimedizin untergebracht. Das Angebot richtet sich an junge Patinten, die an Entwicklungsstörungen oder Erkrankungen des Nervensystems leiden. Notwendig für die Behandlung ist eine Überweisung vom Kinderarzt. Umsorgt werden die Kinder und Jugendlichen von speziell ausgebildeten Kinderärzten, Psychologen und Therapeuten der Unimedizin. Um die Versorgung langfristig und auf hohem Niveau zu sichern, kooperiert das Haus mit den Rostocker Vereinen „Lebenshilfe“ und „Ohne Barrieren“.