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Beste Betreuung für „Mike Möwenherz“: Netzwerk zur Pflege schwerstkranker Kinder vor Gründung

28. March 2007

In Rostock soll ein Netzwerk zur Betreuung von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen gegründet werden.

Ziel ist es, unter dem Titel und Logo „Mike Möwenherz“ einen Arbeitskreis zu bilden, der umfassend die Betreuung von Kindern mit chronischen Krankheiten und auch im palliativmedizinischen Bereich organisiert. Dabei sollen unterschiedliche Einrichtungen der Region kooperieren. Die Betreuung soll durch Ärzte, Schwestern und Pfleger, aber auch durch Psychologen, Lehrer, Seelsorger erfolgen. Ein weiteres Ziel ist die Etablierung eines pädiatrischen Zentrums in Rostock. Ein erstes Treffen des Netzwerkes findet am 31. März 2007 am Uniklinikum Rostock statt. Vertreter aus Politik und Medizin, darunter auch Bundestagsabgeordneter Christian Kleiminger, Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages, diskutieren die Gestalt des Netzwerkes. Organisator des Treffens ist der Rostocker Kinderonkologe PD Dr. Carl Friedrich Classen. „Es geht uns darum, alle die Kräfte zu bündeln, die bei der Betreuung schwerstkranker Kinder mitarbeiten können“, sagt PD Dr. Carl Friedrich Classen, Oberarzt der Abteilung für Pädiatrische Onkologie am Universitätsklinikum Rostock. An dem Netzwerk, das als Namen und Logo „Mike Möwenherz“ trägt, sollen neben Medizinern aus dem Universitätsklinikum und aus dem niedergelassenen Bereich auch Schwestern und Pfleger, Pflegedienste, Lehrer, Psychologen, Seelsorger und Selbsthilfegruppen mitarbeiten. „Ziel ist es, ein ‚Hospiz ohne Mauern’ aufzubauen, weil wir wissen, dass Kinder am liebsten zu Hause betreut werden“, sagt Dr. Classen. „Grundsätzlich geht es uns darum, die Betreuungssitation zu verbessern. Dafür brauchen wir eine Struktur, die die fächerübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.“ Ausgangspunkt für die Bildung eines Arbeitskreises waren Überlegungen Dr. Classens zur Verbesserung der palliativmedizinischen Betreuung, also der Pflege von Kindern, die im Sterben liegen. „In diesen Bereich zählt aber auch die Betreuung von Kindern mit schweren chronischen Erkrankungen wie Mukoviszidose oder zur Nachbetreuung von Kindern mit schweren Krankheiten, bei denen eine Weiterbehandlung notwendig ist“, so Dr. Classen. In diesem Zusammenhang wird Professor Dr. Dieter Haffner, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik sein Konzept eines zu gründenden Sozialpädiatrischen Zentrums vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, in der die Behandlung chronisch kranker Kinder in enger Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum und durch Spezialisten verschiedener Fachgebiete gewährleistet wird. Am ersten Treffen dieses Arbeitskreises sind Beteiligte aus der Region, aber auch darüber hinaus vertreten. Mit dabei ist Bundestagsabgeordneter Christian Kleiminger, der als Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages auch ein Experte in Sachen Palliativmedizin ist. Beteiligt ist außerdem Professor Dr. Ingo Richter, langjähriger Direktor der Universitäts-Kinderklinik, sowie Vertreter des Sozialministeriums Mecklenburg-Vorpommerns. Zu Vorträgen kommen Mediziner und Schwestern nach Rostock, um über konkrete Erfahrungen an anderen Krankenhäusern zu berichten. Mit dabei ist auch eine Mutter, die aus ganz persönlicher Perspektive über das Sterben ihres Kindes berichten wird.