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Diagnose Krebs ist keine Sackgasse: Mediziner informieren über den Umgang mit der Krankheit

18. April 2007

Täglich erfahren 30 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, dass sie an Krebs erkrankt sind. Die Diagnose krempelt das Leben des Patienten um, und nicht nur das. Auch die Angehörigen – Ehepartner, Geschwister, aber auch Kinder der Patienten – leiden unter der schweren Erkrankung ihrer Eltern und Verwandten.

Dem Umgang mit der Diagnose Krebs widmet sich ein großer Informationstag, der unter Federführung der Mediziner des Universitätsklinikums Rostock organisiert wurde. In allgemeinverständlichen Vorträgen, in Gesprächs- und Diskussionsrunden befassen sich Ärzte mit aktuellen Fragen der Krebsbehandlung. Themen sind dabei alternative Heilmethoden, Impfungen gegen Krebs oder die Kosten einer Krebsbehandlung ebenso wie die Erörterung von Auswirkungen der Erkrankung auf die Angehörigen durch Psychiater und Psychologen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernahm Ilka Lochner-Borst. Die Abgeordnete des Landtages Mecklenburg-Vorpommerns erkrankte selbst mehrfach an Krebs. Der bekannte Moderator André Kuchenbecker von NDR 1 Radio MV führt als Moderator durch den Tag. „Die Diagnose Krebs verändert das Leben der Betroffenen und ihrer Familien komplett“, sagt Professor Dr. Rainer Fietkau, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Rostock. „Die Behandlung kann sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre erstrecken. Manche Menschen müssen ihre Arbeit aufgeben, die Verständigung mit der Umwelt kann bleibenden Schaden nehmen.“ Dabei müsse eine Krebserkrankung nicht unbedingt eine Sackgasse bedeuten. Um Wege für den Umgang mit der Krankheit aufzuzeigen, initiierte Professor Fietkau einen großen Informationstag unter dem Titel „Leben mit Krebs“. Schirmherrin der Veranstaltung ist die Landtagsabgeordnete Ilka Lochner-Borst (CDU), die selber 2004 und 2006 an Krebs erkrankte. Als Moderator konnte André Kuchenbecker vom NDR gewonnen werden. Der Informationstag will Themen ansprechen, mit denen es Patienten ebenso wie Mediziner immer wieder zu tun bekommen. In allgemeinverständlichen Vorträgen werden Fragen der Behandlung beantwortet – etwa die nach alternativen Heilmethoden, nach Impfstoffen gegen Krebs, aber auch nach den Kosten der Behandlung. In Expertenrunden und Gesprächskreisen geht es um die psychische Verarbeitung der Erkrankung durch Angehörige, insbesondere durch Kinder, oder um den Umgang mit der Angst vor der Krankheit. Auch ganz praktische Probleme spielen eine Rolle: „Wie funktioniert eine Chemotherapie?“, „Was tun bei Schmerzen während der Behandlung?“ oder auch „Sind bestrahlte Patienten eine Gefahr für die Umwelt?“ sind Fragen, die den Medizinern immer wieder gestellt werden. Organisiert wird der Informationstag durch den Tumorzentrum Rostock e.V. Neben den Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen besteht die Möglichkeit, in Rundgängen die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und die onkologische Tagesklinik zu besichtigen. An Ständen informieren Selbsthilfegruppen, Sanitätshäuser, Reha-Kliniken und Pflegedienste über ihre Angebote. 21. April 2007, 10.00 bis 15.00 Uhr Hörsaal Klinikum Südstadt, Südring 81, 18059 Rostock