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Nähzirkel spendet für nierenkranke Kinder

22. July 2014

Die Krankheit für ein paar Momente vergessen und einen Abstecher ins Grüne unternehmen: Um seinen Patienten etwas Gutes zu tun, veranstaltet das Kinderdialyse-Team der Universitätsmedizin Rostock einmal im Jahr ein Ferienlager. Dieses Mal ging es für 12 Kinder nach Nienhagen. Möglich werden die kleinen Ausflüge durch Spendengelder. Die Quiltmöwen, ein Rostocker Nähzirkel, haben dafür am Montag einen Scheck über 404 Euro übergeben.

Seit vier Jahren treffen sich die 14 Frauen der Qulitmöwen regelmäßig und nähen gemeinsam. „Vor einiger Zeit fiel der Entschluss, dass wir uns für karitative Zwecke einsetzen möchten“, sagt Mitglied Ute Breidenmoser. „So haben wir letztes Jahr die Kinderdialyse-Station der Unimedizin besucht. Das hat uns sehr bewegt. Hier wollen wir unbedingt helfen.“ In diesem Jahr hat die Gruppe eine bunte Steppdecke verkauft und den Erlös gespendet. „Eine wunderbare Sache“, bedankte sich Prof. Dr. Marianne Wigger, Leiterin der Rostocker Kinder- und Jugendklinik. Mit dem Geld soll auch im nächsten Jahr ein Ferienlager für die kleinen Patienten organisiert werden. „Das ist unser Beitrag, den Kindern etwas Gutes zu tun und die Eltern, die Erstaunliches leisten, ein Stück weit zu entlasten.“

Bei einem Rundgang erhielten die Quiltmöwen einen Einblick in Krankheitsbilder und Alltag auf Station. Insgesamt rund 800 Kinder mit Nierenproblemen werden derzeit in der Nierenambulanz der Kinderklinik betreut. Eine Behandlung mit der künstlichen Niere sei allerdings nur bei einigen erforderlich. „Unser Ziel ist es, nierenkranken Kindern eine neue Niere zu geben, bevor sie an die Dialyse müssen“, erklärte Wigger. „Mit einem Transplantat sind die Kinder zwar auf Medikamente und Arztbesuche angewiesen. Sie müssen aber nicht mehrmals die Woche für drei bis fünf Stunden an die Maschine. Ein großer Gewinn.“ Allerdings sei in den letzten Jahren die Bereitschaft zur Organspende gesunken, so Wigger. Problematisch, denn: „Auch eine transplantierte Niere hält nicht ewig.“ Selbst wenn das Organ angenommen werde, müsse es, von Patient zu Patient unterschiedlich, nach 10 bis 25 Jahren erneuert werden. Betroffenheit unter den Gästen. Doch viele räumen ein: Ihren Organspenderausweis haben sie immer dabei. Glücklicherweise mache die Forschung weiter Fortschritte, so Wigger. Neben neuen Medikamenten bestehe der Wunsch, eine künstliche Niere zu entwickeln, die wie ein echter Filter funktioniert. Die Ärztin gibt jedoch zu: „Davon sind wir leider noch sehr weit entfernt.“