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Rostocker Mikrobiologe untersucht in EU-Forschungsverbund gefährliche Bakterien

11. December 2008

Bakterien können schwerste Infektionskrankheiten hervorrufen. Wie können diese schnell diagnostiziert und ohne den Einsatz von Antibiotika behandelt werden? Und welche vorbeugenden Maßnahmen helfen wirksam?

Das wollen Wissenschaftler aus ganz Europa jetzt herausfinden. Beteiligt an dem internationalen und von der Bundesregierung sowie der Europäischen Union geförderten Forschungsverbund ist der Mikrobiologe PD Dr. Kreikemeyer vom Uniklinikum Rostock.

 

Neben der Arbeitsgruppe um Privatdozent Dr. Bernd Kreikemeyer vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene am Universitätsklinikum Rostock arbeiten Wissenschaftler der Universitäten Gießen, Greifswald, Caen (Frankreich) und Maribor (Slowenien) sowie zwei deutsche Industriepartner (Febit Biomed GmbH und Gendata Bioinformatik GmbH) an dem Projekt. 

 

Unter dem durch Europäische Union und Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Leitthema „Angewandte Pathogenomik: Prävention, Diagnose, Behandlung und Überwachung von Infektionskrankheiten beim Menschen“ wird im Februar 2009 das „sncRNAomics-Projekt“ der Wissenschaftler seine Arbeit aufnehmen. Ziel ist die Identifikation und Charakterisierung so genannter regulatorischer RNA-Moleküle (sncRNA) im Rahmen des Infektionsprozesses der für Menschen gefährlichen Bakterienarten Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus, Enterococcus faecalis, Clostridium difficile und Listeria monocytogenes. „Durch die gemeinsame Arbeit mit den internationalen Partnern werden wir schneller Ergebnisse erreichen,“ hofft Dr. Kreikemeyer.

 

„Unser Forschungsprojekt wurde als eines von 13 aus 56 beantragten Projekten ausgewählt. Das ist eine große Auszeichnung und ein Beweis für die hochwertige Forschungstätigkeit unserer Arbeitsgruppe innerhalb der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock“, so Dr. Kreikemeyer weiter. Die Forschung auf europäischer Ebene führe Kompetenzen zusammen und wecke Hoffnungen auf ein besseres Verständnis der Entstehung bakterieller Infektionen. Das sei die Voraussetzung für neue Behandlungsmethoden jenseits der bisher verwendeten Antibiotika.

 

Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Europäische Union eingerichtete „ERA-Net“ wird wissenschaftliche Potenziale zusammenfassen und so auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber Amerika und Asien stärken. Insgesamt wird eine Fördersumme von ca. 3,9 Millionen Euro ausgeschüttet. Am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene in Rostock ist dies bereits das sechste vom BMBF unterstützte laufende Projekt.