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Rückkehr nach MV: Neuer Direktor für Kinderklinik

23. February 2015

Prof. Dr. Michael Radke ist neuer Direktor der Kinder- und Jugendklinik.

Prof. Dr. Michael Radkes erstes Großprojekt: ein Sozialpädiatrisches Zentrum für chronisch kranke Kinder

Ein waschechter Mecklenburger leitet seit Januar die Kinder- und Jugendklinik der Universitätsmedizin Rostock. Prof. Dr. Michael Radke, geboren in Schwerin, hat in Magdeburg und Rostock studiert und war in der Hansestadt seit 1980 schon als Assistenzarzt tätig. Seit 17 Jahren leitet er die Kinder- und Jugendklinik am Klinikum Westbrandenburg in Potsdam. Und nun zusätzlich auch das Rostocker Pendant.

Seinen neuen alten Arbeitsplatz kennt der 61-Jährige gut – und weiß daher, was zu tun ist: „Wir haben einige gut funktionierende Bereiche in der Klinik, etwa die Kinder-Intensivmedizin, Kinder-Onkologie und Kinder-Nephrologie“, sagt er. „Das Haus bietet daher eine solide Grundlage, um künftig weitere effektive Strukturen aufzubauen. Wie das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ), das im Frühjahr starten wird.“ Als 14. Direktor der Rostocker Kinder- und Jugendklinik hat er sich einiges vorgenommen: Eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben ist es, die Etablierung eines Eltern-Kind-Zentrums in der Hansestadt vorzubereiten, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Universitätsmedizin Rostock und dem Südstadt-Klinikum. „Mit dem Eltern-Kind-Zentrum machen wir demnächst einen großen Schritt nach vorn – es wird die Kindermedizin in der Hansestadt und damit auch im Land Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähig machen und dem Fachkräftemangel durch hohe Anziehungskraft und Attraktivität für den wissenschaftlichen Nachwuchs entgegentreten.“

Mit seinen Vorhaben reagiert Radke auf die Herausforderungen, die die demografische Entwicklung an die Kinder- und Jugendmedizin in Mecklenburg-Vorpommern stellt. An der Uni-Kinderklinik möchte er ein Zentrum für chronisch kranke Kinder und Jugendliche etablieren. „Im Fokus dabei stehen Autoimmunerkrankungen, vom Diabetes über Rheuma bis hin zu Nieren- und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – dafür gibt es bis heute keine Heilung“, sagt er. „Doch auch Kinder mit diesen schwerwiegenden Krankheiten haben ein Recht darauf, ihre Kindheit, Pubertät und Persönlichkeitsentfaltung mit guter Lebensqualität zu meistern. Das möchte ich durch eine hervorragende und interdisziplinäre Versorgung durch unsere Spezialisten langfristig sicherstellen.“ 

Ein weiteres Problem sieht der Mediziner darin, dass Kinder mit chronischen Erkrankungen häufig über mehrere Jahrzehnte betreut werden müssen. „Früher oder später sind wir Kinder- und Jugendärzte naturgemäß nicht mehr die richtigen Ansprechpartner.“ Die Überführung – Transition – junger Patienten in die Erwachsenenmedizin sei allerdings in Deutschland bisher schlecht organisiert. Damit möchte sich Radke nicht abfinden: „Wir müssen die Kollegen, die keine Kinderärzte sind, auf jugendmedizinische Aspekte vorbereiten und für die Übernahme der Betreuungsverantwortung für junge Erwachsene mit problematischen Krankheiten sensibilisieren.“

Natürlich werde es einige Zeit dauern, alle Pläne in die Tat umzusetzen, räumt der Klinikchef ein. Doch er hat klare Ziele vor Augen und ist optimistisch: „Mein Credo lautet: Gute Medizin ist nur möglich in gut funktionierenden Strukturen. Ich sehe mich verpflichtet, mehr zu leisten als ,nur‘ medizinisch zu versorgen.“ Dabei liege ihm besonders die Ausbildung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses am Herzen. „Schließlich sind die heutigen Studenten und Assistenzärzte die Experten von morgen.“


Kontakt: Prof. Dr. Michael Radke, Direktor der Kinder- und Jugendklinik, Universitätsmedizin Rostock, Tel.: 0381/ 494 7001