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Uniklinikum Rostock kooperiert mit Universität Ferrara

06. February 2007

Wissenschaftler der Universität Ferrara und des Universitätsklinikums Rostock werden in den kommenden zwei Jahren intensiv zusammenarbeiten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bewilligte jetzt ein entsprechendes Programm, das es Rostocker Forschern ermöglicht, in Ferrara zu arbeiten und italienische Wissenschaftler nach Rostock führt.

Außerdem wird es regelmäßig Online-Konferenzen und Symposien geben. Im Mittelpunkt steht die Erforschung der akuten Leukämie, für die die beiden Einrichtungen ihre spezielle Expertise einbringen. Ziel ist es, neue Behandlungsformen für die aggressiven Formen des Blutkrebses zu entwickeln. Ziel des Förderprogramms ist es auch, junge Forscher in den internationalen Wissenschaftsbetrieb einzuführen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, besser zu verstehen, warum Leukämie entsteht“, sagt Professor Dr. Christian Junghanß von der Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Rostock. In den Blick kommen dabei Signalwege in Leukämiezellen, die abnorm aktiviert sind und damit bei den Blutzellen unkontrolliertes Wachstum hervorrufen. „Verschiedene Signalwege sind bei Leukämiezellen fehlgesteuert“, sagt Professor Junghanß. „Wenn wir diese Signalwege besser verstehen, können wir gezielt Therapien entwickeln.“ Bei bestimmten Formen der Leukämie sei dies bereits gelungen: So wurden für die chronisch myeloische Leukämie Moleküle entwickelt, die einen Signalweg unterbrechen und das unkontrollierte Wachstum hemmen. Die Wissenschaftler beider Universitäten bringen ihre Expertise in das Projekt ein. Die Forscher in Ferrara haben sich seit langem auf die Untersuchung des Signalweges spezialisiert, die Rostocker Onkologen sind spezialisiert auf die Untersuchung der Leukämiezellen und die klinische Behandlung akuter Leukämien. „Beide Universitäten bringen ihre speziellen Kenntnisse in das Projekt ein“, sagt Professor Junghanß. Der Austausch der Wissenschaftler erfolgt direkt vor Ort: Italienische Forscher kommen nach Rostock, Rostocker Wissenschaftler arbeiten in Italien. Beide Seiten profitieren von den jeweils unterschiedlich ausgestatteten Laboren und medizinischen Geräten. Regelmäßig werden auch Online-Konferenzen mit den italienischen Kollegen durchgeführt. Außerdem finden Symposien statt, um Informationen auszutauschen und im direkten Kontakt zu erörtern. Das Programm wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und richtet sich nicht zuletzt auch an junge Wissenschaftler und Promovenden, die für die Forschung begeistert werden und Erfahrungen im internationalen Wissenschaftsbetrieb sammeln sollen. „Ich freue mich besonders für die drei jungen Wissenschaftlerinnen meiner Arbeitsgruppe, dass sie jetzt die Möglichkeit haben, über ein gemeinsames Projekt mit einer renommierten Forschergruppe andere Forschungskulturen und Bedingungen kennen zu lernen“, sagt Professor Junghanß.