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Diskussionsrunde in Rostock: Bundesgesundheitsminister Gröhe will Pflege stärken

03. August 2016

V.l.: Peter Stein, Mitglied des deutschen Bundestags, Peter Hingst, Pflegevorstand Unimedizin Greifswald, Moderator Dr. Marco Krüger, Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister und Annett Laban, Pflegevorstand Unimedizin Rostock.

Die demografische Entwicklung macht auch vor dem Pflegeberuf nicht Halt: Wenn die Bevölkerung immer älter wird, steigt der Bedarf an fachkundigem Personal, das sich um die steigende Zahl an pflegebedürftigen Patienten kümmert. Die Herausforderungen, mit denen sich Gesundheitswesen und Politik dadurch konfrontiert sehen, war im August Gegenstand einer Diskussionsrunde in der Universitätsmedizin Rostock.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) war der Einladung des Bundestagsabgeordneten Peter Stein (CDU) gefolgt, um sich mit Annett Laban, Pflegevorstand der Rostocker Unimedizin, und Peter Hingst, Pflegevorstand der Greifswalder Unimedizin, auszutauschen. Gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern stellte er heraus, dass der Pflegeberuf künftig an Ansehen gewinnen müsse, um für den Nachwuchs attraktiv zu bleiben.

„Junge Menschen, die heute in ihre Ausbildung starten, müssen in zehn Jahren sagen können, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben“, so Gröhe. In seinem Amt habe er dafür verschiedene Projekte begleitet und auf den Weg gebracht. Als jüngstes zu nennen sei das Pflegeberufegesetz, mit dem er besonders die Ausbildung in der Pflege fördern und neue Perspektiven eröffnen wolle.

Eine starke und breit gefächerte Ausbildung sei an den Unimedizinen schon seit einigen Jahren zentrales Thema, betonten die beiden Pflegevorstände Laban und Hingst. „In jedem Jahr bilden wir in Rostock neben Gesundheits- und Krankenpfleger auch in vielen neuen Berufen aus, zum Beispiel zum Notfallsanitäter oder Operationstechnischen Assistenten", so Annett Laban. „Einen Mangel an Pflegekräften haben wir derzeit nicht“, ergänzte Hingst. „Aber oft vergehen Monate von der Ausschreibung einer Stelle bis zur Besetzung.“

Pflege sei facettenreich, hochkomplex und biete viele Entwicklungsmöglichkeiten. „Trotzdem ist die Belastung hoch und die Ressourcen knapp“, so Annett Laban. „Deswegen muss dafür gesorgt werden, dass unser Personal gestärkt und nicht durch Randarbeiten wie Logistik oder eine umständliche Dokumentation aufgehalten wird.“

Gesundheitsminister Gröhe kündigte an, diesen Anforderungen in seiner Arbeit mehr Beachtung zu schenken. „In 25 Jahren werden wir etwa eine Million Patienten mehr zu verpflegen haben, die an demenziellen Erkrankungen leiden. Das macht die Pflege zu einem absoluten Zukunftsberuf. Dem müssen wir in der Politik dringend gerecht werden.“