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Erster Patient in neuen Linearbeschleuniger eingeschleust

13. September 2018

Versa-HD-Beschleuniger ermöglicht schnelle und präzise Bestrahlung.

Unimedizin Rostock investiert 12 Millionen Euro in medizinische Versorgung

Rostock/Südstadt – Der erste Patient ist am neuen Linearbeschleuniger der Strahlenklinik der Universitätsmedizin Rostock behandelt worden. Mit dem hochmodernen Großgerät können Krebspatienten jetzt in kürzerer Zeit und noch schonender bestrahlt werden. Der Versa-HD-Linearbeschleuniger der Firma Elekta ersetzt das Vorgängergerät, das seine Laufzeit nach zehnjährigem Betrieb erreicht hat. Es ist das erste von drei Großgeräten der Strahlenklinik, die in den nächsten zwei Jahren durch neu entwickelte Modelle ersetzt werden. Die Unimedizin Rostock finanziert den Gerätetausch zu 100 Prozent aus Eigenmitteln. Anschaffung, Wartung für die nächsten zehn Jahre und Umbau der Bestrahlungsräume umfassen ein Investitionsvolumen von knapp 12 Millionen Euro.
Bei dem Versa-HD-Linearbeschleuniger kommt die sogenannte VMAT-Technik (volumenmodulierte Rotationsstrahlentherapie) zum Einsatz. Das ist eine dynamische Bestrahlungstechnik, bei der Strahlung abgegeben wird, während sich das Gerät um den Patienten bewegt und gleichzeitig Feldform und Strahlenmenge angepasst werden können. „Diese Technik erlaubt eine hochpräzise Bestrahlung komplexer Fälle in kurzer Zeit und eine optimale Anpassung der Dosis an das Tumorgewebe“, erklärt Prof. Dr. Guido Hildebrandt, Direktor der Strahlenklinik. Umliegendes Gewebe könne zudem noch besser geschont werden. Ebenfalls neu sind ein spezieller Hochpräzisionslagerungstisch und ein externes Patientenpositionierungssystem. „Über im Bestrahlungsraum angebrachte Infrarotkameras wird die Patientenoberfläche genauestens überwacht und Änderungen können sofort durch den Lagerungstisch ausgeglichen werden“, erklärt Hildebrandt. Sogar Atembewegungen können dadurch kontrolliert werden.
Seit Ostern waren nur noch zwei Linearbeschleuniger im Einsatz. Um Platz für das neue Modell zu schaffen, wurde das alte Geräte im dritten Behandlungsraum zurück gebaut – bei laufendem Klinikbetrieb. Das war sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten eine Hausforderung, da die Behandlungen auf die zwei vorhandenen Geräte verteilt werden mussten. „So wurden Bestrahlungen bis in den späten Abend vorgenommen“, sagt der Klinikdirektor. Bereits im Frühjahr 2019 soll der nächste Linearbeschleuniger durch ein moderneres Gerät ersetzt werden, und Ende 2019 wird dann auch das letzte Großgerät getauscht.
Derzeit können zwischen 160 und 180 Patienten am Tag behandelt werden. Mit den bald drei neuen Versa-HD-Beschleunigern werden bis zu 200 tägliche komplexe Strahlenbehandlungen möglich sein.