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Forschungsprojekt zu Misch-Infektionen wird gefördert

19. October 2016

Exzellenzinitiative hilft Mensch und Tier

Im Januar 2017 startet im Rahmen der Exzellenzinitiative des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern das Forschungsprogramm „KoInfekt“. Das Friedrich-Loeffler-Institut wird gemeinsam mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der Universität Rostock Entstehung und Verlauf der bisher weitgehend unerforschten bakto-viralen Koinfektionen untersuchen.

Bakto-virale Koinfektionen sind Mischinfektionen, bei denen sowohl bakterielle als auch virale Erreger im Organismus anwesend sind und zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen führen. Koinfektionen können Mensch und Tier gleichermaßen betreffen. Insbesondere die Koinfektionen der Grippeviren – Influenza A Viren – mit Bakterien, die eine schwere Lungenentzündung hervorrufen, sind jährlich mit hohen Todesraten verbunden.

Im Forschungsprogramm „KoInfekt“ werden die Koinfektionen von Influenza A Viren mit den wichtigsten bakteriellen Erregern einer Sekundärinfektion, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus suis, Staphylococcus aureus sowie Streptococcus pyogenes untersucht. Ziel ist es, die Erreger-Wirt-Interaktionen, den Krankheitsverlauf und die Immunantwort des Wirtes aufzuklären, um neue Strategien für die Bekämpfung und Prävention aufzuzeigen. Das Schwein soll dabei als biomedizinisches Infektionsmodell für die Koinfektion von Influenza A Viren und Bakterien etabliert werden. „Schweine zeigen eine hohe genetische und physiologische Übereinstimmung mit dem Menschen und dienen deshalb als natürliches humannahes Modell für Infektionen im Menschen“, erklärt Prof. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bei Greifswald wird seine Expertise insbesondere im Bereich Großtier-Infektionsforschung und Virologie einbringen. „Unser Forschungsschwerpunkt wird in der Kleintier-Infektionsforschung, Bakteriologie, Immunologie und der Proteinanalyse mit den weiteren Partnern in KoInfekt liegen“, ergänzt Prof. Sven Hammerschmidt, Infektionsforscher an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und Koordinator des Konsortiums. Die Ergebnisse von KoInfekt werden helfen, genauere Prognosen für den Schweregrad des Krankheitsverlaufes zu stellen, molekulare Biomarker zu etablieren und die klinische Anwendung zu verbessern.

Kontakt in Rostock: Prof. Dr. Bernd Kreikemeyer, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, Unimedizin Rostock, Tel.: 0381 494 5950