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Neues Großgerät: Uniklinikum Rostock nimmt Magnetresonanz-Tomographen in Betrieb

17. December 2009

Das Universitätsklinikum Rostock nahm am 17. Dezember 2009 ein neues Großgerät in Betrieb: Mit dem Hochfeld-Magnetresonanz-Tomographen (3,0 Tesla) werden bei der Diagnose von Krankheiten neue Maßstäbe gesetzt.

„Das Gerät liefert exzellente Bildschärfe sowie höchste diagnostische Qualität auch von sehr kleinen Gewebeveränderungen. Außerdem bietet es herausragenden Patientenkomfort“, sagt Professor Dr. Karlheinz Hauenstein, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Rostock. Das neue Gerät ermöglicht Ganzkörperuntersuchungen in kürzester Zeit. Eine weitere Neuerung: Die Bauweise des Gerätes erleichtert mit seiner 70 Zentimeter großen Öffnung klaustrophoben Patienten (Menschen mit Platzangst) diese aussagekräftigen Untersuchungen – oder macht sie überhaupt erst möglich. Finanziert wurde die Anschaffung durch Mittel aus dem Konjunkturpaket II. Investiert wurden rund 2,2 Millionen Euro.

 

Die Magnetresonanztomographie ist für die Untersuchung von Gehirn, Knochen, Gelenken und Wirbelsäule sowie des Bauchraums als besonders leistungsfähig anerkannt. Derzeit sind in Praxen und Kliniken meist Geräte mit 1,5 Tesla Feldstärke im Einsatz. Höhere Magnetfeldstärken von 3 Tesla, über die das neue Rostocker Gerät verfügt, erleichtern jedoch die Diagnose erheblich, da sie weitaus schärfere Bilder von Organen in kürzerer Zeit liefern und auch mit Hilfe der Spektroskopie Rückschlüsse auf die Veränderungen des Stoffwechsels in den Geweben zulassen. Damit ergeben sich auch für die Diagnostik bösartiger Tumoren neue und wichtige Vorteile: Die Ausdehnung von Tumoren lässt sich lokal noch exakter bestimmen und durch die schnelle Ganzkörperuntersuchung kann die für die Prognose des Patienten entscheidende Ausbreitung von Tumorabsiedlungen (Metastasen) im gesamten Körper früh erkannt werden. Zusätzlich lässt sich der Erfolg der eingeleiteten medikamentösen Therapie anhand der Veränderungen in der Stoffwechsellage im Tumorgewebe durch spezielle Untersuchungen (Spektroskopie) bestimmen.

 

Einen ganz entscheidenden Beitrag leistet das neue Hochleistungsgerät im Bereich des Forschungschwerpunktes „Regenerative Medizin“ des Universitätsklinikums Rostock. Es eröffnet entscheidende Möglichkeiten auf den Gebieten „Stammzellforschung“ an Herz und Hirn, der Grundlagen von Demenz und Emotion sowie der Muskelstimulation. 

Mit dem neuen Gerät steht nun auch den Patienten unserer Region die derzeit bestmögliche Diagnostik auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung.

 

Neben der alltäglichen klinischen Diagnostik soll das Gerät künftig vor allem auch für die Erforschung von Demenzerkrankungen genutzt werden. „Für die Arbeit des neuen, in Rostock und Greifswald gerade im Aufbau befindlichen Deutschen Helmholtz-Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen, ist das Spitzengerät wegen seiner einmaligen Bildgebung für die Erforschung von Demenzerkrankungen ein sehr wichtiger Meilenstein“, so Professor Dr. Stefan Teipel von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für Nervenheilkunde am Universitätsklinikum Rostock (AöR). Es sei darüber hinaus eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung einer gemeinsamen Forschungsplattform und den Austausch zwischen anderen Exzellenzzentren der Demenzforschung wie z.B. in München, Frankfurt, und Cambridge."