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Universitätsmedizin Rostock: 2016 war Erfolgsjahr

01. August 2017

Kliniken versorgten im vergangenen Jahr mehr Patienten

Zum elften Mal in Folge hat die Universitätsmedizin Rostock ein positives Jahresergebnis erreicht. 6,7 Millionen Euro stehen allein in der Krankenversorgung nach Ablauf des Jahres 2016 auf der Haben-Seite des Hauses – damit können die durch die Tarifabschlüsse erheblich gestiegenen Personalkosten und mehrere Investitionsvorhaben finanziert werden. „Wir stecken den Überschuss in die weitere Verbesserung unserer Krankenversorgung“, sagt Prof. Dr. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand. Neue Spezialisten an Bord und größere technische Anschaffungen hätten für ein breiteres Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten und einen weiter steigenden Patientenzulauf geführt.

Alle rund 1.100 Betten seien bereits gegen neue ausgetauscht worden; auch das Patienten-Infotainment, die Versorgung mit Informationen und Unterhaltung über hochmoderne Terminals am Bett, sei kurz vor der Fertigstellung. In Kürze werde außerdem in der Urologie ein da-Vinci-OP-Roboter für Schlüsselloch-Operationen in Betrieb genommen. „Ein Highlight für die Krankenversorgung im gesamten Nordosten“, so Schmidt. Künftig wolle man den gestiegenen Ansprüchen an eine moderne Medizin außerdem mit interdisziplinären Zentren gerecht werden und auch mehr ambulante Strukturen schaffen.

Mehrere Faktoren haben für den Kaufmännischen Vorstand Harald Jeguschke zum guten Ergebnis des Vorjahres geführt. „Wir haben kaum Parallel- und Doppelstrukturen und pflegen ein sparsames Personalmanagement. Hinzu kommen straffere Strukturen und Entscheidungsprozesse im Land bis hin zu den Ministerien.“ Besonders investiere man auch in zusätzliche Ausbildungsplätze, um dem drohenden Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenversorgung konnte als Dank für die hervorragenden Leistungen und die starke Unternehmensentwicklung eine Gratifikation gezahlt werden.

Seit 2006 weise die Unimedizin ausgeglichene Ergebnisse auf, sei schuldenfrei, habe aber dennoch mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie alle anderen Häuser. Vor allem damit, dass die Kostenfinanzierung mit der Entwicklung in der Medizin nicht Schritt halten könne. „Wir investieren aber jeden Cent, der übrig bleibt, ins Unternehmen, unter anderem in einen sehr ambitionierten Tarifabschluss, den wir mit Verdi vereinbart haben, um das Niveau unserer Löhne und Gehälter bis 2018 auf das Bundesniveau anzuheben.“ In den gewerblichen Bereichen habe man mit der Gewerkschaft eine Vereinbarung getroffen, nach der die Mitarbeiter künftig deutlich über dem Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde bezahlt werden würden.

Auch in baulicher Hinsicht stehe die Unimedizin gut da. „Wir sind mit dem Bau unseres neuen Zentralgebäudes im Plan“, sagt Harald Jeguschke, Kaufmännischer Vorstand. „Der Neubau wird die Akutversorgung der Patienten durch kurze Wege verbessern; die Zahl der Patiententransporte wird sich deutlich verringern.“ Im September findet das Richtfest statt. „Wir gehen davon aus, ab Mitte 2019 sukzessive einziehen zu können“, so Jeguschke. Die Unimedizin zahle einen Eigenanteil am Bau, da das Land nicht alles allein tragen könne. Derzeit arbeite man an der Entwicklungsplanung für die kommenden 15 Jahre. Ziel sei die „Uniklinik der kurzen Wege“. Die fünf bettenführenden Standorte sollen auf drei reduziert werden: Übrig bleiben sollen am Ende der Campus Schillingallee, der Standort Gehlsdorf und die Strahlentherapie in der Südstadt. „Wir befinden uns gerade in der Konzeptionsphase“, sagt Jeguschke.