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Universitätsmedizin Rostock resümiert „gesundes Jahr“ 2008 und erwartet leistungsstarkes 2009

11. February 2009

Enge Zusammenarbeit von Klinikum und Fakultät für erfolgreiche Behandlung, Forschung und Lehre

Gemeinsam haben die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Rostock im Jahr 2008 dafür gesorgt, dass es sowohl ein gesundes Jahr für die Universitätsmedizin Rostock als auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde. Das stellten der Ärztliche Direktor Prof. Peter Schuff-Werner und der Dekan Prof. Emil C. Reisinger heute auf dem Neujahrsempfang der Universitätsmedizin Rostock fest. Dabei wurde die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit der Universitätsmedizin für den medizinischen Fortschritt und die Ausbildung medizinischen Nachwuchses hervorgehoben. Rund einhundert Gäste waren der Einladung in die Nikolaikirche gefolgt, darunter Ministerpräsident Erwin Sellering, Staatssekretär Udo Michallik, Staatssekretär Dr. Sebastian Schröder sowie die Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft Dr. Ingrid Bacher. Ministerpräsident Sellering war es auch, der in seinem Grußwort die herausragende Bedeutung der Rostocker Universitätsmedizin für das Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern hervorhob.

 

Bereits zum vierten Mal in Folge konnte das Jahr mit einem positiven Betriebsergebnis abgeschlossen werden. Der Umsatz stieg 2008 um rund zehn Prozent. Zurzeit arbeiten 3.919 Ärzte, Pflegekräfte, Wissenschaftler, medizinisch-technische Angestellte sowie Mitarbeiter in Verwaltung und Technik am Universitätsklinikum und 855 Mitarbeiter in der Medizinischen Fakultät, denen der herzliche Dank für ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit ausgesprochen wurde. Sie sind verlässliche Partner für die Patienten und prägen das Bild des verlässlichen „Maximalversorgers“. Die Universitätsmedizin Rostock wird gezielt auch von Patienten mit schwersten und komplexen Erkrankungen ausgewählt, die die Möglichkeiten universitärer Spitzenmedizin nutzen wollen. Diese Patienten kommen nicht nur aus Rostock oder Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch aus anderen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Die Universitätsmedizin Rostock ist einer der größten Arbeitgeber des Bundeslandes. In allen wichtigen Kennzahlen wurden im Jahr 2008 Steigerungen gegenüber 2007 erreicht: stationäre Behandlungsfälle 41.182 (39.436); ambulante Behandlungsfälle 164.446 (153.576); Relativgewichte 49.330 (46.725); CMI 1.415 (1.342).

 

Im Jahr 2008 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in den Bereichen Innere Medizin und Psychosomatik abgeschlossen, die die Bedingungen sowohl für Patienten als auch für die Mitarbeiter verbessern. Dank der Unterstützung des Landes in Höhe von 10,7 Millionen Euro konnten hochwertige Geräte der Spitzenmedizin gekauft werden, zum Beispiel PET/CT und im Bereich Neuronavigation. Zu den Meilensteinen im Jahr 2008 gehört weiterhin die Einführung eines Tarifvertrages für die Mitarbeiter des Universitätsklinikums. Im Juni 2008 konnte der Neubau der Strahlenklinik eingeweiht werden, der dank der Förderung durch die Deutsche Krebshilfe entstand. Eingeweiht wurden ebenfalls die neue Kinderintensiv- und Kinderkardiologiestation, die interdisziplinäre Station für Kinderpsychiatrie sowie eine Therapiestation zur spezifischen Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose. Zu den Erfolgen gehört die Beteiligung an einem Forschungsprojekt, das sich mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf den zukünftigen Bedarf im stationären Bereich beschäftigt.

 

Als entscheidende Weichenstellung wurde die Entscheidung der Landesregierung hervorgehoben, 138 Millionen Euro an Investitionsmitteln für Baumaßnahmen am Universitätsklinikum zur Verfügung zu stellen. Mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. Ziel ist die Konzentration der medizinischen Leistungserbringung am Campus Schillingallee, und damit verbunden eine Optimierung der Abläufe und Nutzung von Synergien und Einsparpotenzialen. Bereits ab 15. Februar arbeitet die Klinik für Innere Medizin in einer neuen Struktur, die in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät entwickelt wurde. Ziel ist die fächerübergreifende Patientenversorgung durch die Auflösung starrer Abteilungsgrenzen, die auch eine höhere Flexibilität hinsichtlich Betten- und Personalausstattung ermöglicht. Dabei werden Bereiche wie die Nephrologie durch eine Sektionsstruktur in ihrer Eigenständigkeit erhalten, um optimale Möglichkeiten für eine Spitzenforschung zu gewährleisten.

 

Die Zahl der Studentinnen und Studenten an der Medizinischen Fakultät konnte in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Heute sind 1.532 Studierende in der Humanmedizin, 156 in der Zahnmedizin und 72 im Bereich Medizinische Biotechnologie immatrikuliert. Diese Zahlen sind ein Beleg für die Qualität der Lehre und die Attraktivität des Studienortes Rostock. Durch eine Verbesserung von Studienplanung und Evaluation, die Vernetzung der Medizinfächer in vorklinischer und klinischer Ausbildung, die praxisnahe Ausbildung mit individueller Betreuung, optimierte Lehr- und Prüfungsformen sowie kontinuierliche Fortbildungen in der Hochschuldidaktik wird die Zukunftsfähigkeit der medizinischen Ausbildung auf höchstem Niveau gewährleistet.

 

Die Kernkompetenz der Medizinischen Fakultät in ihrer engen Verzahnung von Hochleistungsmedizin, Grundlagenforschung und biomedizinischer, auch applikativer Forschung und Entwicklung ermöglicht anspruchsvolle Forschungsschwerpunkte. Dazu gehört an hervorragender Stelle die Regenerative Medizin. In dem interdisziplinären Fachgebiet werden Fragestellungen und Problemlösungen der klinischen Medizin mit Erkenntnissen der Natur- sowie der Ingenieurswissenschaften verbunden. Das Forschungsgebiet, reicht über den Organ- und Gewebeersatz hinaus und schließt Entwicklungen der klassischen Transplantationsmedizin und Zelltherapie ebenso ein wie biohybride Systeme mit funktionellen Verbindungen von biologischen und technischen Komponenten. Die klinische Grundlagenforschung konzentriert sich dabei auf die Stammzellforschung, die Neurowissenschaften, den künstlichen Organersatz und Biomaterialforschung sowie Bewegungsstörungen bei degenerativen Erkrankungen.

 

Um dem zunehmenden Hausärztemangel vor allem in den ländlichen Gebieten Mecklenburg-Vorpommerns entgegenzuwirken, wurde 2008 ein Kooperationsvertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen, der gegenwärtig bereits sieben jungen Medizinern die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner erleichtert. Ab September dieses Jahres werden zehn und ab 2010 jährlich 15 Mediziner in diesem Rahmen weitergebildet. Für das Sommersemester 2009 wird die Besetzung einer Stiftungsprofessur Allgemeinmedizin vorbereitet.