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Zustand des kleinen Afghanen nach OP kritisch: Risikoreicher Eingriff dauerte 24 Stunden

22. June 2007

Der Zustand des kleinen afghanischen Jungen Ahmad Shah ist nach seiner zweiten Operation am offenen Herzen kritisch. Der Eingriff, der aufgrund des schweren Herzfehlers vorgenommen werden musste, dauerte 24 Stunden.

Dabei wurden die großen Herzgefäße in ihrer Lage verändert und ein Loch in der Herzkammerscheidewand verschlossen. Derzeit ist das Herz des Jungen noch nicht in der Lage, den Blutkreislauf allein aufrecht zu erhalten. „Herzfehler wie diese kommen sehr selten vor und müssen normalerweise bereits innerhalb des ersten Lebensjahres der Patienten behandelt werden“, sagt Professor Dr. Matthias Peuster, Leiter der Abteilung für Kinderkardiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Rostock. Ahmad Shah ist bereits ungefähr vier Jahre alt, so dass schon lange Zeit zu viel Blut durch die Lunge geflossen ist. Dadurch hat sich ein so genannter Lungenhochdruck aufgebaut, der die Arbeit des Herzens erheblich erschwert. Während der aufwendigen Operation des afghanischen Jungen wurden durch den Kinderherzchirurgen Eugen Sandica die großen Herzgefäße in ihrer Lage verändert, weil sie jeweils aus den falschen Herzkammern entsprangen. Außerdem wurde ein Loch in der Kammerscheidewand verschlossen und der Blutfluss im Herzen in das richtige Gefäß geleitet. „Die Operation ist gut gelaufen“, sagt Professor Peuster. Allerdings handele es sich bei der OP um einen sehr risikoreichen Eingriff. „Der Zustand des Jungen ist stabil, aber kritisch. Wir müssen sehen, ob sein Kreislauf mit der neuen Situation klarkommt.“ Ahmad Shah war im vergangenen Herbst aus Kabul zur medizinischen Betreuung nach Rostock gekommen. Initiiert wurde die Behandlung durch den in Mülheim/Ruhr ansässigen Verein „Kinder brauchen uns“, der sich um die die Betreuung kranker Kinder aus Krisenregionen kümmert.