Blut spenden

Spendearten

In unserer Einrichtung führen wir vor allem drei Spendearten durch:

Vollblutspende

Die Vollblutspende ist das wichtigste Verfahren, um Blutprodukte herzustellen. Wir entnehmen innerhalb von 5 bis 15 Minuten 500 ml Blut aus einer Armvene in ein geschlossenes Beutelsystem. Bei der weiteren Verarbeitung wird das gespendete Blut in seine Bestandteile (rote Blutkörperchen, Plasma, Thrombozyten) aufgetrennt. Es entsteht ein Erythrozytenkonzentrat, ein Plasmakonzentrat und ein gepooltes Thrombozytenkonzentrat. Bei letztgenanntem führt man die Thrombozyten von vier Vollblutspendern gleicher Blutgruppe zusammen, wodurch eine ausreichende Menge an Thrombozyten im Beutel erreicht wird. Somit kann mit einer Blutspende drei Patienten während ihrer Behandlung geholfen werden.
Eine Vollblutspende ist für Männer alle acht Wochen bis zu sechsmal im Jahr möglich. Frauen sollten einen Spendeabstand von mindestens zwölf Wochen einhalten, sie dürfen bis zu viermal im Jahr Blut spenden.

Plasmaspende

Plasma ist der flüssige Grundbestandteil des Blutes, eine gelblich-klare Flüssigkeit, die etwa die Hälfte unseres Blutes ausmacht. Im Plasma sind neben Nährstoffen auch viele weitere Substanzen gelöst. Eine entscheidende Rolle nehmen dabei Proteine (Eiweiße) ein, deren Funktion in unserem Organismus und lebensnotwendig ist (z.B. für das Immunsystem und für die Gerinnung).
Wir stellen therapeutisches Plasma her, welches frühestens nach vier Monaten Lagerung an Patienten verabreicht werden kann (sogenanntes Quarantäneplasma). Voraussetzung ist, dass zu diesem Zeitpunkt erneut eine negative Infektionsdiagnostik des Spenders vorliegt. Das ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor und kann nur beim Plasma erfolgen, da es tiefgefroren bis zu zwei Jahre haltbar ist.
Plasma wird z.B. zur Behandlung bei hohem Blutverlust, bei Gerinnungsstörungen und in großen Mengen beim Plasmaaustausch benötigt.
Die Plasmaspende ist eine maschinelle Spende, bei der Vollblut aus einer Armvene entnommen und in die Apheresemaschine gepumpt wird. Über ein Schlauchsystem, das mit einer Zentrifuge und einer Filtereinheit verbunden ist, wird das Blut in seine Bestandteile getrennt. Das Plasma fließt in den Sammelbeutel, die restlichen Bestandteile werden dem Spender wieder zurückgegeben. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis 660 ml Plasma gesammelt sind.
Für die Plasmaspende gelten fast die gleichen Voraussetzungen wie für eine Vollblutspende. Die Venenverhältnisse müssen jedoch besonders gut sein, da die Vene dem Druck des Heraus- und Hineinpumpens des Blutes während des Verfahrens standhalten muss. Wie vor jeder Vollblutspende sollten auch bei einer Plasmaspende keine fettigen Speisen zu sich genommen werden. Das Plasma sieht in so einem Fall milchig-trübe aus und kann einem Patienten nicht transfundiert werden.
Plasma dürfen Sie bei uns einmal pro Woche spenden.
Wenn Sie sich für eine Plasmaspende interessieren, sprechen Sie uns an und wir überprüfen, ob diese Spendeart für Sie in Frage kommt.

Thrombozytenspende

Die kleinsten Zellen des Blutes, die Thrombozyten (Blutplättchen), spielen eine große Rolle bei der Blutstillung im menschlichen Körper: Bei einer Verletzung von Blutgefäßen sind Thrombozyten für den ersten Wundverschluss mitverantwortlich (primäre Hämostase, Blutstillung). Darüber hinaus setzen sie Substanzen frei, die für die weiteren Schritte der Blutgerinnung benötigt werden. Hierdurch wird der Wundverschluss verstärkt und die Wundheilung kann einsetzen.
Thrombozyten werden im Knochenmark gebildet und leben durchschnittlich acht bis zwölf Tage im menschlichen Körper. 
Patienten mit einer Störung der Thrombozytenbildung (bei Blutkrebs, unter Chemotherapie), mit einer Störung der Thrombozytenfunktion (medikamentös bedingt, angeboren) und Patienten mit einem erhöhten Verlust an Thrombozyten (starker Blutverlust bei einer Operation) benötigen fremde Blutplättchen. Ohne die Thrombozytenkonzentrate unserer Spender würden diese Patienten Blutungen erleiden.
Die Thrombozytapherese ist ein maschinelles Spendeverfahren, bei welchem dem Spender im Gegensatz zur Vollblutspende nur Thrombozyten entnommen werden. 
Für eine Spende müssen beim Spender genügend eigene Thrombozyten vorhanden sein und er sollte gute Venenverhältnisse aufweisen. Da die Thrombozytenfunktion durch Medikamente beeinflusst werden kann, dürfen v.a. Schmerzmittel wie Aspirin (ASS) in den letzten zehn Tage vor einer Spende nicht eingenommen werden. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, erfolgt die Spende mit einem Zellseparator. Hierbei wird Vollblut aus einer Armvene in den Zellseparator gepumpt. Das Blut gelangt durch das Schlauchsystem in eine Zentrifuge, in der die Blutbestandteile je nach Dichte aufgeteilt werden. Hier werden die Thrombozyten mit einem kleinen Anteil Plasma von den anderen Blutbestandteilen getrennt und zum Sammelbeutel weitergeleitet. Die restlichen Blutbestandteile werden über die gleiche Armvene zurückgepumpt. Dies erfolgt ähnlich wie bei der Plasmaspende in mehreren Zyklen, bis die Zielmenge von ca. 450 ml erreicht ist. Das Verfahren kann bis zu 90 Minuten dauern. Abhängig von der Thrombozytenanzahl und dem Blutvolumen des Spenders können bis zu zwei Thrombozytenkonzentrate gesammelt werden.
Nach der Herstellung der Thrombozytenpräparate müssen diese in ständiger Bewegung sein. Dies erfolgt mittels eines Thrombozyten-Agitators. Hierbei werden die Präparate bei 22±2 °C unter ständigem Hin- und Herschaukeln gelagert. Thrombozytenkonzentrate sind im Gegensatz zu Erythrozytenkonzentraten nur vier Tage haltbar.
In einigen Fällen benötigen Patienten ausgewählte Thrombozytenpräparate. Um dieses zu ermöglichen, führen wir bei der ersten Thrombozytenspende unserer Spender zusätzliche Blutuntersuchungen durch.

Thrombozyten dürfen Sie alle 14 Tage spenden, in seltenen Fällen auch mit einem geringeren Abstand, jedoch niemals mehr als 26 Thrombozytapheresen pro Gleitjahr.