Blut spenden

Der Weg bis zum Patientenbett

Bis das Blut endlich bei unserem Patienten angelangt, muss es noch weiterverarbeitet und im Labor untersucht werden. Das dauert bei uns im Schnitt 24 Stunden. 

In der Verarbeitung

Um Ihr gespendetes Blut an Patienten verabreichen zu können, muss es aufgetrennt werden. Dadurch erhält man ein Erythrozytenkonzentrat, ein Plasmakonzentrat und kann ein Pool- Thrombozytenkonzentrat (bestehend aus Thrombozyten von 4 Spendern) herstellen. Mit einer Spende kann somit gleich drei Patienten geholfen werden.

Durch Zentrifugation der Vollblutkonserven trennen sich die Blutbestandteile aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte in zellfreies Plasma und eine Schicht mit roten Blutkörperchen (Erythrozyten) auf. Dazwischen befindet sich eine Grenzschicht, der sogenannter "buffy coat". Er beinhaltet vor allem weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten).

Die Trennung der einzelnen Blutkomponenten erfolgt durch Abpressen in die separaten, bereits fest verbundenen Beutel. Hierdurch ist ein Eröffnen des Beutelsystems nicht nötig und Verunreinigungen mit Keimen können vermieden werden. Um restliche weiße Blutkörperchen (Leukozyten) aus dem Erythrozytenkonzentrat zu entfernen, wird dieses gefiltert.

Im Labor

Bevor Ihr Blut einem Patienten transfundiert werden kann, müssen wir wissen, welche Blutgruppe Sie haben, ob Antikörper gegen rote Blutkörperchen vorliegen und natürlich ob bestimmte Infektionserkrankungen bestehen. 

Zu den Infektionserkrankungen, die wir im Labor untersuchen, gehören HIV, Hepatitis B, Hepatitis C und Syphilis. Sollten wir eine Infektionserkrankung bei Ihnen nachweisen, werden Sie von uns benachrichtigt und wir beraten Sie über das weitere Vorgehen. Häufig sehen wir jedoch unspezifische Reaktionen in den Testverfahren, die sich bei weiteren Untersuchungen nicht als Infektion bestätigen. Der Spender ist gesund.

Sind alle Befunde erhoben und Infektionen ausgeschlossen, steht Ihr Blut für Patienten bereit.

Nicht jeder Patient kann jedes Blut bekommen. Das Blut wird nach den Blutgruppenmerkmalen AB0 und Rhesus D für den Patienten ausgewählt. Bevor die Erythrozyten transfundiert werden, erfolgt eine  Kreuzprobe. Bei dieser wird die Verträglichkeit des Spenderblutes mit dem Patientenblut im Labor untersucht. Erst wenn diese Befunde unauffällig sind, können die Erythrozytenkonzentrate auf Station bzw. in den OP-Saal transportiert und dem Patienten transfundiert werden.