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Innovative Augenheilkunde an der Unimedizin Rostock setzt Maßstäbe

27. June 2023
Prof. Tobias Brockmann im Behandlungszimmer hält ein Stent in den Händen

Prof. Dr. Tobias Brockmann mit einem übergroßen Stentmodell, welches den Abfluss im Auge reguliert.

Prof. Dr. Tobias Brockmann zum Professor in Jena berufen / Kooperation fördert Fortschritt in Forschung und Krankenversorgung

– Die Augenheilkunde entwickelt sich in einem rasanten Tempo. Durch künstliche Implantate und moderne Technologien zur Behandlung von Augenkrankheiten haben auch chronisch kranke Patienten gute Chancen, noch lange Zeit ihr Sehvermögen aufrecht zu erhalten. Prof. Dr. Tobias Brockmann (37), Augenarzt der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Unimedizin Rostock unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchsluger, erforscht Implantate und deren Materialeigenschaften, um neue Behandlungen unter anderem von Glaukomen (Grüner Star) und dem Katarakt (Grauer Star) weiter voranzubringen. „Der Bedarf an künstlichen Implantaten oder Linsen ist groß, denn mit zunehmendem Alter werden die Augen schwächer und Krankheiten nehmen zu“, erklärt Oberarzt Brockmann. An der Ernst-Abbe-Hochschule Jena kann er nun seine Forschung und die Ausbildung des Nachwuchses auf dem Gebiet vertiefen. Dort wurde er zum Professor für Klinische Optometrie berufen.

Der Rostocker Augenklinik bleibt Brockmann dennoch erhalten und wird weiterhin Patienten in der Region behandeln. „Ich bin hier verwurzelt und freue mich aber über meine zusätzliche Aufgabe in Jena. Die Dichte an Kompetenz und Industrie im Bereich der Optik ist dort sehr hoch, was für meine weitere wissenschaftliche Arbeit und Lehrtätigkeit von großem Vorteil ist“, sagt der Augenarzt. Er hofft, viele Kontakte zu knüpfen und beim Aufbau eines Zentrums für angewandte Künstliche Intelligenz an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mitwirken zu können. Seine dort erlangte Expertise wird auch der Patientenversorgung in Rostock zugutekommen. „Die Rostocker Augenklinik wird von der Kooperation mit Jena sehr profitieren“, ergänzt er.

Der 37-Jährige bildet in Jena sogenannte Optometristen aus. Das sind Ingenieure mit medizinischem Hintergrund, die das Bindeglied zwischen Augenarzt und Optiker bilden. Deutschlandweit gibt es nur drei Einrichtungen, an denen Optometristen ausgebildet werden.

In der Krankenversorgung beschäftigt sich Brockmann mit der Behandlung von Erkrankungen des gesamten vorderen Augenabschnitts hierzu zählt unter anderem auch die refraktive Chirurgie, also operative Augenkorrekturen, mit denen die Sehkraft bestmöglich wiederhergestellt wird. Darüber hinaus besteht ein weiterer Teil seines Operationsspektrums in der Behandlung von Glaukomen mit dem Einsatz von Stents, die dafür sorgen, dass die Flüssigkeit im Augeninneren abfließen kann und sich der Augeninnendruck senkt.

An der Augenklinik der Universitätsmedizin Rostock erhalten Patienten das gesamte Spektrum an Diagnostik und Therapie der Augenheilkunde. Zahlreiche Spezialsprechstunden u. a. zu Hornhaut-, Augeninnendruck- (Glaukom-), Tumor- oder Netzhauterkrankungen wie Makuladegenerationen werden ebenso angeboten, wie eine Kindersprechstunde zu den unterschiedlichsten Krankheiten oder Augenfehlstellungen wie beispielsweise Schielen.