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Mehr Geld für Rostocker Opferambulanz

13. January 2020
opferambulanz

Land verdoppelt Zuschuss / Mehr als 230 Betroffene nahmen Angebot 2019 in Anspruch

Immer mehr Opfer von Gewalt nutzen die Möglichkeit, sich durch einen Rechtsmediziner der Rostocker Universitätsmedizin untersuchen zu lassen. 2019 kamen über 230 Betroffene in die Opferambulanz des Instituts für Rechtsmedizin. Über die Hälfte davon waren Kinder. Um das Angebot für die Zukunft zu sichern, hat das Land jetzt die finanzielle Zuwendung verdoppelt. 

In der Opferambulanz dokumentieren sachkundige Ärzte kostenlos und unabhängig Spuren von Gewalttaten. Die Rostocker Einrichtung und ihr Greifswalder Pendant beklagen seit Jahren eine zunehmende Unterfinanzierung. Das soll sich jetzt ändern: Das Sozialministerium erhöht seine finanzielle Unterstützung für beide Ambulanzen um über 100 Prozent auf 190.000 Euro. Bisher erhielten die rechtsmedizinischen Institute für das Angebot je 40.000 Euro vom Land. 

Die Rostocker Opferambulanz ist 2009 gestartet und wurde zwischenzeitlich mit viel Engagement ehrenamtlich aufrechterhalten. 2011 lag die Zahl der Hilfesuchenden noch in den Vierzigern. „Der wachsende Zulauf bestätigt, dass die Ambulanz wichtig und notwendig ist“, sagt Rechtsmedizinerin Dr. Verena Kolbe. Dabei seien die steigenden Zahlen nicht zwingend ein Beweis dafür, dass es öfter zu Gewalttaten komme. „Aber die Hemmschwelle der Betroffenen, Hilfe zu suchen, sinkt.“ Die Mitarbeiter der Anlaufstelle untersuchen Verletzungen am ganzen Körper und sichern Beweise, die sich später – wenn gewünscht – vor Gericht verwerten lassen.