Wenn der Boden unter den Füßen wegzubrechen scheint - sei es durch einen schweren Unfall, eine Gewalterfahrung oder einen großen Schadensfall - brauchen Betroffene mehr als medizinische Versorgung. Sie brauchen psychologische Unterstützung. In genau diesen Ausnahmesituationen sind Notfallpsychologen wichtig, um die seelische Stabilität zurückzugewinnen, psychische Folgeschäden zu vermeiden und langfristige Traumata zu verhindern. Einer von ihnen ist Prof. Dr. Oliver Tucha, leitender Psychologe der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Unimedizin Rostock. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung wurde er nun in das Leitungsteam der Fachgruppe Notfallpsychologie des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) gewählt.
Tucha freut sich auf die neue Verantwortung: „Es ist mir ein großes Anliegen, die Notfallpsychologie weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Fachleuten zu stärken, insbesondere im klinischen Kontext, wo wir täglich mit schwerwiegenden Belastungen konfrontiert sind.“ In seiner neuen Funktion wird er sich dafür einsetzen, die Notfallpsychologie weiterzuentwickeln, indem er Fortbildungen mitgestaltet, Fachleute stärker vernetzt und neue Standards für den Umgang mit Krisen mit auf den Weg bringt.
Die Notfallpsychologie ist ein hochspezialisierter Bereich, der sich mit akuten psychischen Reaktionen auf extrem belastende Ereignisse beschäftigt. Sie umfasst die unmittelbare Krisenintervention, Prävention sowie die psychologische Nachsorge. Besonders in Kliniken wie der Universitätsmedizin Rostock, in denen täglich potenziell belastende Situationen auftreten, ist notfallpsychologisches Know-How gefragt.
Die Fachgruppe des BDP versteht sich als Plattform für kollegialen Austausch, wissenschaftlichen Diskurs und praktische Vernetzung. Mit der Wahl von Prof. Dr. Oliver Tucha setzt die Universitätsmedizin Rostock ein starkes Zeichen für Kompetenz im Bereich der psychologischen Krisenhilfe - ein Thema, das gerade in herausfordernden Zeiten immer wichtiger wird.
