Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

 

Das Netzwerk Universitätsmedizin (kurz: „NUM“) entstand Anfang April 2020 aus der Initiative der Universitätskliniken und dem Anstoß der Charité Berlin, um in der SARS-CoV-2-Pandemie die Ressourcen zu bündeln. Ziel ist, Ergebnisse aus klinischer Versorgung und Forschung in eine Krisenbewältigungsstrategie für diese und zukünftige Pandemien umzusetzen. Der Zusammenschluss der Universitätskliniken dient der schnellen Erkenntnissicherung und dem unkomplizierten konstruktiven Austausch.

Zu diesem Zweck sind innerhalb des NUM spezielle Infrastrukturen entstanden. Zum Einen unterstützt die NUM-Routinedatenplattform (NUM-RDP) das Netzwerk allgemein, zum Anderen sind forschungs- und fachspezifische Infrastrukturen herausgebildet worden. So fördert bspw. die RACOON-Infrastruktur die radiologische Forschung und das NATON-Netzwerk (ehemals DEFEAT PANDEMIcs) sammelt die Daten der Autopsien der an COVID-19 Verstorbenen, um diese gemeinsam verwerten zu können.

Allgemein sind die Projekte innerhalb des NUM in Forschungs-, Infrastruktur- und Managementlinien eingeteilt. Dabei nutzen Forschungsprojekte als sogenannte „Use Cases“ die entsprechende Infrastruktur. Kürzere ad hoc-Projekte verfolgen zusätzlich bestimmte Forschungsfragen.

Ansprechpartner an jedem Standort ist die Lokale Stabstelle (Managementlinie), die Fragen z. B. hinsichtlich der Antragsstellung klärt und in direktem Kontakt zur NUM-Koordinierungsstelle der Charité steht. 

Das Gesamtvorhaben wird durch das BMBF gefördert und befindet sich zurzeit in seiner zweiten Förderperiode im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 30. Juni 2025. Nach diesem Förderzeitraum ist geplant, das Netzwerk als eingetragenen Verein zu verstetigen und die inhaltliche wissenschaftliche Ausrichtung zu erweitern.

 

 

Forschung mit Patientendaten

Für die NUM-Projekte werden patientenbezogene Daten erhoben und gespeichert sowie für retrospektive Forschungsvorhaben aufbereitet und zugänglich gemacht. Der Schutz der Patientendaten steht dabei an vorderster Stelle. Datenschutzbestimmungen regeln hierzu auch die Information der betroffenen Patienten. Ihnen wird Auskunft darüber erteilt, dass ihre Daten – bspw. radiologische Befunde für RACOON-Projekte – deutschlandweit für medizinische Studien genutzt werden können, wenn sie dem zustimmen. Über die Internetpräsenz der Projekte können sich die Patientinnen und Patienten über aktuelle Studien informieren und so einsehen, zu welchen Forschungen ihre Daten beitragen.

 

 

NUM 1.0

 

 

 

 

NUM 2.0

 

Infrastrukturlinie

NUM-RDP (Routinedatenplattform)

„NUM-Routinedatenplattform”

Als Fortführung des Projektes CODEX aus NUM 1.0 stellt NUM-RDP die technischen Grundlagen bereit, die von bestehenden und zukünftigen NUM-Forschungsprojekten genutzt werden können. Hierbei werden die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Gewährleistung des Datenschutzes geschaffen. NUM-RDP arbeitet eng mit der MI-I zusammen, um zukünftig funktionelle Lücken in der MI-I-Infrastruktur füllen zu können.

Mehr hier.

RACOON-BI

„Das deutschlandweite Radiological Cooperative Network”

RACOON-BI (Basis-Infrastruktur) ist der Nachfolger von RACOON und stellt ein deutschlandweites Serversystem mit Netzwerkknoten an allen deutschen Universitätskliniken zur Verfügung. Dieses Netzwerk unterstützt die dezentrale und zentrale Erforschung von radiologischen Fragestellungen. Die hier gesammelten Daten dienten bereits der Beurteilung von Lungenbeteiligungen, die sich in den bisherigen Phasen der Krisenbewältigung der COVID-19 Pandemie in allen nationalen Gesundheitssystemen wiederspiegelte.

Mehr hier.

Das Dokument zu den Datenschutzinformationen zu diesem Projekt erhalten Sie hier.

Die UMR nimmt außerdem am Subprojekt "DecAIde" teil, das radiologische Daten nutzt, um eine künstliche Intelligenz zu trainieren. Mehr hier.

Das Datenschutzdokument zu dem RACOON Subprojekt „DecAIde“ finden Sie hier.

NUM-DIZ (Datenintegrationszentrum)

„NUM-Datenintegrationszentrum”

Das Datenintegrationszentrum (DIZ) wird an der UMR im Rahmen des NUM aufgebaut. Durch das DIZ können Daten aus der Versorgung und Forschung so aufgearbeitet werden, dass sie über eine Forschungsdatenplattform deutschlandweit zur Verfügung gestellt können. Forschende erhalten so die Möglichkeit, passende Daten für ihre Forschungsvorhaben zu beantragen. Forschungsergebnisse können dann mittels des DIZ in die Krankenversorgung zurückgeführt werden.

Mehr hier.

NATON

„NATON – Nationales Obduktionsnetzwerk”

Durch dieses Projekt, das eine Fortführung von DEFEAT PANDEMIcs darstellt, wird eine Service-, Experten- und Entwicklungsplattform für vernetzte obduktions- getriebene Forschung bereitgestellt. 2022 bestehen hier die folgenden Schwerpunkte: Virusvarianten, Post COVID, Impfnebenwirkungen und -versagen.

2023 ist NATON von der Forschungs- zur Infrastrukturlinie gewechselt.

Mehr hier.

 

 

Forschungslinie

AKTIN 2.0

„Weitere Verbreitung des AKTIN-Notaufnahmeregisters”

AKTIN 2.0 weitet in seiner zweiten Förderphase den Aufbau eines flächendeckenden Notaufnahmeregisters aus. Es wird so eine „Echtzeit-Versorgungsforschung“ in Notaufnahmen abgebildet.

Mehr hier.

COVerCHILD

„COVID-19 Forschungsplattform für Kinder und Jugendliche”

Hier wird eine Forschungs- und Monitoringplattform aufgebaut, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die körperliche und seelische Gesundheit sowie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen.

Mehr hier.

PREPARED

„PREparedness and PAndemic REsponse in Deutschland“

Das Ziel besteht in der Entwicklung eines Konzepts für eine realisierbare, kooperative, adaptive und nachhaltige Infrastruktur für die Pandemie-Vorbereitung und das Pandemie-Management.

Mehr hier.

 

RACOON-Combine

„Entwicklung und Anwendung von bildbasierten Biomarkern für die Prädiktion und Prognoseabschätzung von Patient:innen mit COVID-19“

Als Use Case der RACOON-Basisinfrastruktur wird hier für Patient:innen eine vollständige bildgebende Phänotypisierung inkl. metabolischer, kardiovaskulärer, pulmonaler, hepatischer und neurologischer Gesundheit erstellt. Radiologische Daten haben sich in der Covid-19-Pandemie als erkenntnisreiches Mittel für die Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von Patient:innen erwiesen. Die entstehenden standardisierten radiologischen Datensätze werden in die RACOON-Plattform eingespeist, um für kollaborative Forschungsprojekte zur Verfügung zu stehen.

Mehr hier.

Das Dokument zu den Datenschutzinformationen zu diesem Projekt erhalten Sie hier.

 

 

 

FOSA - Fach- und Organspezifische Arbeitsgruppen

Neben der Mitwirkung an den Teilprojekten gibt es für Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen auch die Möglichkeit, sich an sogenannten FOSAs zu beteiligen. Hier findet ein inner- und interdisziplinärer Austausch der verschiedenen medizinischen Fach- und Organrichtungen statt. Dieser Austausch dient u.a. der Entwicklung neuer Teilprojekte. Zur Zeit gibt es 32 FOSAs mit über 700 Teilnehmern, die bereits die durch das NUM erzielten Daten nutzen und kommentieren. Bei Interesse können Sie sich über diesen Link eingehend informieren.

 

 

Aufgaben der Lokalen Stabstelle

 

Aufgaben an der UMR:

  • Lokale Ansprechpartner zu möglichen Projektteilnahmen und bei Fördermittelanträgen (AZAP-Stellung, Ethik, Datenschutz usw.)
  • Koordination der Teilprojekte am Standort
  • Budgetmanagement (Erstellung von Standortkalkulationen, Mittelabrufen, Finanzberichten usw.)
  • Regelmäßiger Austausch mit den NUM-Teilnehmern an der UMR

 

Aufgaben im NUM:

  • Unterstützung der Koordinierungsstelle durch Zuarbeiten von Daten und Informationen sowie durch regelmäßigen Austausch
  • Teilnahme an Vernetzungstreffen und Informationsveranstaltungen (auch der Teilprojekte)
  • Erarbeitung von allgemeinen Managementstrukturen zur Verbesserung der Netzwerktätigkeiten