Rostocker Ärzte haben eine neue Therapie der beginnenden Demenz entwickelt. Im Mittelpunkt steht dabei die Behandlung in der Gruppe, wobei die Stärken und Schwächen jedes Betroffenen ausgelotet werden, um ihn dann gezielt fördern und die voranschreitende Erkrankung aufhalten zu können.

Für diese neue Form der Gruppentherapie werden noch freiwillige Teilnehmer gesucht.

„Wichtig bei der Behandlung einer beginnenden Demenz ist das kognitive Training“, sagt Professor Dr. Stefan Teipel von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Rostock. „Es konnte nachgewiesen werden, dass ein gezieltes Training der geistigen Fähigkeiten bei beginnender Demenz absolut wirkungsvoll ist. Die Aktivierung des Gehirns hält das Voranschreiten der Symptome der Erkrankung auf“, so der Arzt, der die neue Gruppentherapie zusammen mit Kollegen der Universität München und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) untersucht. 

In der Gruppentherapie wird die Aufmerksamkeit durch spezielle Aufgabenstellungen trainiert. Außerdem werden Gedächtnisspiele, Körper- und Koordinationsübungen durchgeführt. Viele dieser Übungen können im Anschluss auch zu Hause fortgesetzt werden. „Es geht darum, die Konzentration der Patienten gezielt auf Alltagaufgaben zu richten und ihnen Strategien aufzuzeigen, um Veränderungen zu kompensieren“, so Professor Teipel.

Interessenten können sich noch bis Anfang Oktober am Universitätsklinikum Rostock melden. Die Gruppen werden aus maximal zwölf Teilnehmern bestehen und ab Ende Oktober arbeiten. Um die Wirkung der Therapie zu dokumentieren, werden die Teilnehmer auch im Kernspintomographen untersucht. Entwickelt wurde die Therapie gemeinsam mit Medizinern der Ludwig-Maximilians-Universität München, speziell der Gerontopsychologin Frau Verena Buschert.

Interessenten melden sich bitte bei Esther Lau, Tel. 0381 494-4767