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20-Jähriger entgeht knapp dem Tod: Zweiter Geburtstag für Leon S.

24. March 2023
Ein großes Team aus Ärzten und Pflegekräften verschiedener Fachrichtungen rettete Leon (Mitte) das Leben.

Ein großes Team aus Ärzten und Pflegekräften verschiedener Fachrichtungen rettete Leon (Mitte) das Leben.

Großes Ärzteteam der Unimedizin rettet jungem Patienten mitten in der Nacht das Leben

Eine lange Narbe zieht sich vom Hals bis zum Bauchnabel, sonst sieht man Leon nicht an, dass er dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Nach einem Diskobesuch wurde dem 20-Jährigen mit einem Messer ins Herz gestochen. Erinnern kann er sich daran nicht mehr, ebenso nicht an die folgenden dramatischen Stunden und Tage in der Unimedizin Rostock. Als die Notärztin eintraf, hatte Leon bereits keinen Blutdruck mehr und er hatte sehr viel Blut verloren. Ihre Entscheidung, ihn sofort ohne weitere Behandlung in den Schockraum der Unimedizin zu bringen, hat die Rettung seines Lebens ermöglicht.

In der neuen interdisziplinären Notaufnahme wurde in kürzester Zeit ein großes Team zusammengezogen und der diensthabende Thoraxchirurg Prof. Dr. Clemens Schafmayer aus der Bereitschaft geholt. Sowohl die Notärztin als auch er diagnostizierten einen Blutstau im Herzbeutel. Schafmayer zur Dramatik der Nacht: „Das Herz schlug inzwischen nicht mehr. Noch auf der Trage haben wir Leon den Brustkorb geöffnet, um den Druck im Herzbeutel zu verringern und das Herz behandeln zu können. Durch die Stichverletzung verlor der junge Mann weiterhin sehr viel Blut und das Herz selbst musste noch im Schockraum notdürftig genäht werden, um das große Loch in der Pumpkammer zu schließen.“ Herzmassage per Hand und Elektroschocks folgten, um es wieder zum Schlagen zu bringen. Mehrere Chirurgen, sechs Anästhesisten, OP- und Anästhesie-Pflegekräfte und die Mitarbeiter der Notaufnahme schafften es, ihn innerhalb von 25 Minuten wiederzubeleben und so zu stabilisieren, dass er in den OP verlegt und an eine Herz-Lungenmaschine angeschlossen werden konnte. Dort nähten Herzchirurgen den Herzmuskel und die Herzscheidewand erneut und verschlossen den Brustkorb wieder. Leon überlebte und wurde auf die Intensivstation gebracht.

Für einen zweiten nötigen Herzeingriff wurde extra aus Berlin ein passendes Medizinprodukt geliefert, mit dem der leitende Kardiologe Prof. Dr. Alper Öner während einer minimal-invasiven Operation die beschädigte Herzscheidewand verschloss. So wurde auch die Pumpleistung von Leons Herz wieder normalisiert. Bangen Stunden auf der Intensivstation folgte die große Freude, als er nach dem Aufwachen keinerlei geistige Einschränkungen zeigte. Da niemand wusste, wie lange sein Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wurde, war die Erleichterung bei den Ärzten, den Pflegekräften und seiner Familie groß.

Nach einer Woche auf der Intensivstation wurde der junge Mann auf die herzchirurgische Station verlegt. Dort erholte er sich schnell und konnte nach einer weiteren Woche die Unimedizin wieder verlassen. Leon und seine Familie sind den Ärzten zutiefst dankbar: „Ich bin froh, dass ich dank der Ärzte noch am Leben bin. Es war eine schlimme Zeit für meine Familie.“  Der nun folgende Reha-Aufenthalt wird seine körperliche Leistungsfähigkeit verbessern und er hofft, dass er dann wieder als Fertigungsmechaniker arbeiten kann.

Prof. Dr. Schafmayer ist stolz auf die Leistung des gesamten Teams: „So eine Herausforderung hat auch eine Unimedizin nicht jeden Tag zu bewältigen. Das gute Zusammenspiel verschiedener Fachrichtungen mitten in der Nacht war beispielhaft und hat Leon das Leben gerettet. Sein Überleben hat uns alle sehr bewegt.“ Für Leon beginnt nun ein zweites Leben und er hofft, dass die Erinnerung an diese Tage nicht zurückkommt.

Die Polizei sucht weiterhin dringend nach Zeugen, die in der Nacht vom 24. auf den 25. Februar 2023 zwischen 1 und 2 Uhr im Bereich der Hundertmännerbrücke, Bei der Tweel bzw. im Bereich des Zwischenbaus Auffälligkeiten festgestellt haben. Hinweise können telefonisch unter 0381 4916 1616, bei der Onlinewache unter www.polizei.mvnet.de/onlinewache oder in jeder Polizeidienststelle gegeben werden.