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23 simulierte Geburten im Biomedicum der Unimedizin Rostock

03. November 2023
aus einem dunklen Raum wird eine junge Frau mit einer Schwangeren beobachtet

Eine Prüferin beobachtet im abgedunkelten Raum eine Studentin während der Geburtssimulation.

Erste staatliche Prüfung im neuen Studiengang Hebammenwissenschaft abgelegt

Ein kleines Mädchen namens Onna wurde im September 23 mal geboren. Auf die Welt geholt von Studentinnen des neuen Studiengangs Hebammenwissenschaft an der Unimedizin Rostock, der im Wintersemester 2020/21 startete. Die simulierten Geburten im Übungskreißsaal im Biomedicum am Campus Schillingallee gehörten zu den ersten berufszulassenden staatlichen Prüfungen im Kompetenzbereich Geburt. Die Studentinnen hatten die Aufgabe, die Gebärende umfassend zu betreuen, Auffälligkeiten zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten oder ärztliche Hilfe hinzuzuziehen, ganz so, als würden sie in einer Klinik die Geburt leiten.

„Für das Team des neuen Studiengangs bedeutete diese praktische Prüfung eine intensive Vorbereitung, um eine Geburt so lebensnah wie möglich darzustellen. Das ist hervorragend gelungen“, sagt Professorin Dorothea Tegethoff, die den Lehrstuhl für Hebammenwissenschaft leitet. Als Prüfungsthemen wurden spezielle Geburtsverläufe festgelegt, dazu die entsprechenden Dokumente erstellt – vom Mutterpass bis zu Geburtsakten - und die gesundheitliche Vorgeschichte sowie die charakterlichen Eigenheiten der Gebärenden umrissen. Für jeden Fall entwickelte das Team drei Simulationsszenarien für die verschiedenen Phasen einer Geburt.

Die Gebärenden wurden von erfahrenen Hebammen dargestellt, die mithilfe eines angeschnallten Trainings-Babybauchs sowohl normale als auch komplizierte Geburten simulieren konnten. Der Übungskreißsaal ist realitätsgetreu eingerichtet und ermöglicht die Beobachtung der Studentinnen durch einen Einwegspiegel und die Simulation konkreter Situationen per Computer. So können zum Beispiel die kindlichen Herztöne verändert werden.

Für die Studentinnen sind die Geburts-Simulationen nur ein Teil der staatlichen Prüfungen zur Berufszulassung. Weitere praktische Prüfungen zu den Themen Schwangerschaft, Wochenbett und Neugeborenenperiode werden in den verantwortlichen Praxiseinrichtungen, also Kliniken in ganz Mecklenburg-Vorpommern, durchgeführt. Die Studentinnen legen außerdem eine schriftliche und eine mündliche Prüfung ab und schreiben ihre Bachelorarbeit. Am Ende des kommenden Wintersemesters werden die ersten akademisch gebildeten Hebammen Mecklenburg-Vorpommerns ihr Studium an der Universitätsmedizin Rostock beenden.