Aktuelles

Alzheimer-Erkrankung: Nachwuchspreis für jungen Forscher

07. December 2015

Martin Dyrba forschte im Team zum Thema Alzheimer.

Team untersuchte Verfahren zur Früherkennung

Wie lässt sich die Alzheimer-Erkrankung früh erkennen? Dieser Frage ist der Informatiker Martin Dyrba vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) an der Universitätsmedizin Rostock nachgegangen. Im Team unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Teipel untersuchte er, welches Bildgebungsverfahren am besten geeignet ist, um erste Anzeichen für die Krankheit aufzudecken. Dafür wurde er jetzt mit dem Steinberg-Krupp Alzheimer-Forschungspreis der Hirnliga geehrt.

„In der Bildgebung gibt es verschiedene Verfahren, die unterschiedliche Schädigungsmuster abbilden“, erklärt der junge Wissenschaftler. „Wir haben ein Computerprogramm entwickelt, das diese Muster erkennt und damit Fachärzte bei der Diagnose unterstützen könnte.“ Um zu überprüfen, ob diese Methode zuverlässige Ergebnisse liefert, hat Dyrba in dem Programm Daten aus einer europaweiten Studie miteinander verglichen, in der Befunde von Patienten in unterschiedlichen Krankheitsstadien gesammelt wurden - vom ersten Gedächtnisverlust bis hin zur vollen Demenz. Und tatsächlich: Der Wissenschaftler fand heraus, dass die Beschaffenheit der Gehirnfasern, die sich schon früh im Verlauf der Alzheimer-Erkrankung verändern, eine sicherere Diagnose zulässt als beispielsweise das Hirnvolumen. „Durch das Wissen, welches Bildgebungsverfahren im Frühstadium der Erkrankung die genauesten Ergebnisse liefert, können wir dieses gezielter einsetzen, um langfristig die Früherkennung der Alzheimer-Krankheit zu verbessern“, fasst Dyrba zusammen. Auch der Verlauf der Erkrankung lasse sich so besser dokumentieren, etwa um die Wirksamkeit von Therapieansätzen zu belegen.

Mit dem Steinberg-Krupp-Preis werden jährlich Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet, die in den letzten zwei Jahren ihre Forschungsergebnisse in internationalen Magazinen veröffentlicht haben. Dyrba stammt gebürtig aus Boizenburg und hat 2011 sein Informatikstudium in Rostock abgeschlossen. Er hat seine Erkenntnisse in drei Artikeln publiziert. Im Dezember wird der 30-Jährige seine Doktorarbeit verteidigen und anschließend weiterhin am DZNE in Rostock forschen.

 

Kontakt: Prof. Dr. Stefan Teipel, Leiter der Sektion für Gerontopsychosomatik und dementielle Erkrankungen, Zentrum für Nervenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock, Tel. 0381 494 9471