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Angehende Radiologen starten Intensivtraining

08. July 2014

Eine fundierte und strukturierte Weiterbildung ist das Kernstück einer jeden Facharztausbildung. Aus diesem Grund lädt die Rostocker Universitätsmedizin vom 9. bis 12. Juli zu einem Spezialtrainingskurs nach Rostock. Auf dem 4. CIRA (Course on Interventional Radiology) werden den Teilnehmern theoretische und praktische Grundlagen der Angiographie und Intervention vermittelt. Bei der Angiographie werden Erkrankungen der Gefäße durch bildgebende Verfahren dargestellt, während in der Interventionsradiologie therapeutische, minimalinvasive Eingriffe an Gefäßen und Organen vorgenommen werden.

„In diesem Jahr sind rund 25 Teilnehmer aus ganz Deutschland angemeldet“, sagt Prof. Dr. Karlheinz Hauenstein, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin, der die Veranstaltung leitet. „Bei uns lernen sie nicht nur grundlegende Methoden, sondern auch spezielle Eingriffe kennen.“ Dazu zählt auch ein Verfahren, bei dem die Rostocker bundesweit führend sind, der TIPS: das Einsetzen von transjuglären Shunts. „Damit behandeln wir Patienten mit einer Leberzirrhose“, erklärt Hauenstein. „Bei diesen fließt das Blut nicht mehr wie gewohnt durch die Leber, sondern an ihr vorbei. Hierdurch entwickeln sich Krampfadern in der Speiseröhre, die zu lebensbedrohlichen Blutungen führen können.“ Bei der TIPS wird ein Stent in die Leber gesetzt, der den Druck senkt. „So wird es für den Patienten ungefährlicher.“

Auf der Fortbildung werden die Teilnehmer zunächst in der Theorie geschult: Materialkunde, Techniken und Zugangswege werden vorgestellt. Begleitend zu den Vorträgen können die jungen Ärzte am Donnerstag Experten einen Blick über die Schüler werfen und zusehen, wie die besprochenen Eingriffe direkt am Patienten durchgeführt werden. Und damit nicht genug: „Die Methoden unserer Hochleistungsmedizin müssen lange trainiert werden“, so Hauenstein. Bevor die Methoden am Patienten angewandt werden, besteht in Rostock die Möglichkeit, diese zunächst am Schwein zu üben.„Die Tiere ähneln dem Menschen vom Gefäßsystem her sehr. Die Teilnehmer können hier gut praktische Fähigkeiten erwerben und ausbauen.“ Daneben stehen spezielle Simulatoren zum Training zur Verfügung. 

Betreut werden die Gäste während des Workshops von ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Interventionsradiologie. Diese stellen im engen persönlichen Kontakt eine intensive fachliche Betreuung sicher und vermitteln den Teilnehmern ihre langjährige Erfahrung. „Dadurch wird der Intensivkurs nicht nur für angehende Gefäßmediziner sondern auch für fortgeschrittene Fachärzte interessant“, so Hauenstein.