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Auszeichnung für innovatives Lehrformat ICARos der Unimedizin Rostock

20. September 2023
Zwei Männer und zwei Frauen bei Auszeichnung mit Urkunde in der Hand

Laura Hiepe (2.v.l.) vom Institut für Anatomie und Gefäßspezialist Dr. Justus Groß (2.v.r.) wurden vom GMA-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Thorsten Schäfer und der Beisitzerin aus dem Lehrkörper Humanmedizin, Prof. Dr. Sigrid Harendza, ausgezeichnet.

Chirurgiekurs ermöglicht Übungen an Körperspenden

Anatomisches Wissen und handwerkliches Geschick sind für angehende Chirurginnen und Chirurgen essentiell. Das Interdisziplinäre Chirurgisch-Anatomische Kolloquium Rostock - kurz ICARos – ist ein Angebot für Medizinstudentinnen und -studenten der Universitätsmedizin Rostock im Praktischen Jahr und ermöglicht Operationsübungen an Körperspenden unter professioneller Anleitung am Institut für Anatomie. Neben dem diesjährigen Förderpreis der Lehre der Universität Rostock wurde ICARos auch von der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e. V. (GMA) mit dem Projektpreis 2023 ausgezeichnet. Mit dem Preis ehrt die GMA bundesweit herausragende Lehrprojekte und das Engagement von Arbeitsgruppen zu Verbesserung der Ausbildung. Der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan Prof. Dr. Emil Reisinger sagt dazu: „Mit ICARos wurde ein Projekt honoriert, das wir bereits seitens der Medizinischen Fakultät als innovatives Lehrformat ausgezeichnet und gefördert haben. Umso mehr freut es mich, dass es nun auch diese überregionale Anerkennung dafür gibt.“

Entwickelt wurde das Projekt von Laura Hiepe, Leiterin der Prosektur vom Institut für Anatomie, gemeinsam mit dem Gefäßspezialisten PD Dr. med. habil. Justus Groß der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Thorax- und Transplantationschirurgie. Unter dem Titel ICARos bieten sie regelmäßig Operationskurse am Institut für Anatomie an, in denen angehende Ärzte und Ärztinnen in einem realitätsnahen Umfeld Operationsabläufe kennenlernen und üben können. Gemeinsam mit ihnen werden auch Auszubildende der Operationstechnischen Assistenz in ihren praktischen Lerninhalten angeleitet.

Justus Groß betont den Vorteil des Kurses: „Wir stellen ein authentisches Operationsszenario mit einem eigenen Operationssaal samt professionellem Set-up nach. So gewinnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sicherheit und erlernen unter Anleitung chirurgische Fähigkeiten.“ Laura Hiepe ergänzt: „Das Ausbildungskonzept ist interdisziplinär und interprofessionell. Während der praktisch chirurgischen Ausbildung wird anatomisches Wissen aufgefrischt und vertieft. Das ist nur dank der Körperspenden in unserer Anatomie und der Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen möglich.“

Das Projekt ICARos ist bundesweit einzigartig und hat sich inzwischen in Rostock zu einer begehrten universitären Aus- und Fortbildungsmöglichkeit im Studiengang Humanmedizin entwickelt. Die monatlich stattfindenden Kurse mit thematisch wechselnden Modulen, wie Neurochirurgie, HNO, Herz- und Gefäßchirurgie sowie Notfallmedizin sind dementsprechend schnell ausgebucht. Begonnen wird der Kurs mit einer theoretischen Einweisung in die Thematik. Die praktische Anleitung übernehmen erfahrene Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten sowie leitende Ärztinnen und Ärzte der modulspezifischen Fachbereiche.