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Berufliche Perspektiven für Ukraine-Flüchtlinge an der Unimedizin Rostock

04. April 2022
Ina Kosianova besucht Dr. Daniel Dubinski in der Universitätsmedizin Rostock

Ina Kosianova besucht Dr. Daniel Dubinski in der Universitätsmedizin Rostock

Individuelle Unterstützung und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten

Die Universitätsmedizin Rostock steht für die medizinische Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine bereit und sendet regelmäßig medizinische Sachspenden in die Kriegsregion. Darüber hinaus bietet die größte medizinische Einrichtung individuelle Unterstützung und berufliche Perspektiven für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Zu ihnen gehört Ina Kosianova. Sie ist mit ihren zwei Söhnen (12 und 17 Jahre) nach Deutschland geflüchtet, ihr Mann musste in Charkiw zurückbleiben. Mit Unterstützung der Hilfsorganisation OBOZ+ ist die Familie in der Nähe von Marburg untergekommen. Wie viele andere Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, hat auch die 43-Jährige einen Beruf, der in Deutschland gefragt ist: Sie ist Krankenschwester und Logopädin. Bis zu ihrer Flucht arbeitete sie in einem Krankenhaus in Charkiw in der Neurochirurgie.

Dr. Daniel Dubinski aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie an der Unimedizin Rostock hat Kosianova und ihre Söhne für einige Tage zu seiner Familie nach Rostock eingeladen. Der Kontakt war nach einer Hilfslieferung der Unimedizin in die Neurochirurgie in Charkiw entstanden. „Ina Kosianova kann hier an der Ostsee auf andere Gedanken kommen“, so Neurochirurg Dubinski. Der gebürtige Moskauer organisierte zudem ein Kennenlerngespräch mit Caren Erdmann, Referentin des Pflegevorstands. Sie informierte über Möglichkeiten eines Deutschkurses, nötige Formulare, Aufenthaltstitel und Anerkennung der ukrainischen Berufsabschlüsse. „Nach einem Sprachkurs ist eine Anstellung als Pflegehelferin denkbar“, gibt Erdmann einen Ausblick. Mit weiterführender Sprachqualifikation könnten die Abschlüsse dann zumindest teilweise anerkannt und mit Weiterbildungen vervollständigt werden.

Wenn sich geflüchtete Menschen für eine Ausbildung oder Tätigkeit an der Unimedizin interessieren, können sie bei entsprechendem Sprachniveau eine Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann ab diesem September beginnen. Pflegefachpersonen wie die Ukrainerin Ina Kosianova können eine Anstellung als Pflegehilfskraft mit der Perspektive der Weiterentwicklung erhalten. Für Ärztinnen und Ärzte sind Individuallösungen möglich.

Weitere Informationen zur Ukrainehilfe der Unimedizin Rostock gibt es hier.