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Biobank unterstützt deutschlandweite Spitzenforschung

09. August 2022
Gruppenfoto

Das Team der Biobank Rostock: Prof. Dr. Clemens Schafmayer (v.l.), Dr. Christina Mullins, Dr. Michael Linnebacher, Jacqueline Kreitsch, Dr. Sebastian Hinz.

Foto Kühltank

Die Proben der Biobank lagern bei -150°C.

Unimedizin Rostock stärkt Verbund aus 37 Standorten

Blut, Gewebeproben, Erbmaterial (DNA) oder verschiedene Körperflüssigkeiten: Menschliches biologisches Material ist unverzichtbar für die biomedizinische Forschung zur Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen. Etwa 62.000 solcher Proben sind in der Biobank Rostock (BBR) an der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Unimedizin Rostock gelagert.

„Wir sammeln vorwiegend Proben im Zusammenhang mit onkologischen Operationen“, erläutert Klinikleiter Prof. Dr. Clemens Schafmayer. Neben Tumorgewebe werden auch unverändertes Normalgewebe, Serum und Blutzellen der Patienten aufbewahrt. „Eine einzige Bioprobe kann für viele verschiedene zukünftige Forschungszwecke eingesetzt werden,“ so Schafmayer. Die Probenspenden können zur Entwicklung neuer Therapien und zu einer besseren Behandlung zukünftiger Patientengenerationen beitragen. Damit sind sie ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Präzisionsmedizin. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Rostock gehen über die reine Aufbewahrung von Proben hinaus. Sie vermehren die gespendeten Tumorzellen und schaffen so individuelle Tumormodelle des Patienten. Diese stehen dann nachhaltiger und längerfristiger für eine umfassende Forschung zur Verfügung als es eine einzelne Probe könnte. Die Probenlagerung flüssiger und fester biologischer Materialien erfolgt in Stickstofftanks bei -150°C. DNA-Proben werden bei -80°C aufbewahrt.

Die Biobank Rostock ist vor Kurzem in die German Biobank Alliance (GBA) aufgenommen worden und unterstützt so deutschlandweite Forschungsprojekte. „Teil dieses akademischen und exzellenten Netzwerks zu sein, ehrt uns sehr. Rostock ist im Vergleich ein kleiner Standort, der mit seinen Tumormodellen im integrierten Biobanking punktet,“ sagt Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Unimedizin Rostock. Die GBA umfasst insgesamt 37 Standorte in Deutschland und damit rund 95% der medizinischen Fakultäten.

Erfolgsbeispiele aus dem fünfjährigen Bestehen der GBA sind die Entwicklung einer Immuntherapie gegen Hirntumore oder neue Erkenntnisse zum Verlauf von Covid-19-Infektionen.

Mehr Informationen zur Biobank Rostock gibt es hier.