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Blick in die Zukunft: Wie krank ist MV im Jahr 2025?

12. October 2015

Prof. Dr. Karlheinz Hauenstein hat die Diskussionsrunde organisiert.

Fachleute diskutieren Aussichten für Gesundheitswesen im Land / Kehrt Flüchtlingsstrom den Alters-Trend um?

„Wie krank ist Mecklenburg-Vorpommern 2025?“ Mit dieser spannenden Frage beschäftigen sich Koryphäen aus Medizin, Politik und Wirtschaft bei einer Diskussionsrunde am Dienstag, 20. Oktober, um 19 Uhr in der Aula des Uni-Hauptgebäudes am Universitätsplatz. Organisator Prof. Dr. Karlheinz Hauenstein ist gleichermaßen Vorsitzender des Vereins „Gesundheitsregion Mecklenburg-Vorpommern“ und Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Unimedizin Rostock. „Wir wollen darüber sprechen, welche Weichen jetzt schon gestellt werden müssen, damit MV das Gesundheitsland Nummer eins bleibt“, sagt er. Der demografische Wandel greife im Bundesland besonders stark, es diene also als Modellregion. „Die in der gesamten Bundesrepublik zu erwartende Altersstruktur durch Abwanderung besonders jüngerer Einwohner in Ballungszentren gibt es bei uns schon jetzt. Die Herausforderung an die gesundheitliche Versorgung auch in ländlichen Regionen für die gesamte BRD ist hier also bereits 20 Jahre früher zu beobachten als anderswo.“

Das Sozialgesetzbuch schreibt den Krankenhäusern einen flächendeckenden Versorgungsauftrag zu; alle Patienten, ob sie in entlegenen Gegenden zu Hause sind oder in Metropolen, müssen Zugang zu einer hochwertigen qualitätsgerechten Krankenversorgung haben. Schon heute mangelt es aber an einigen Facharztgruppen, an anderen hingegen herrscht ein Überangebot. Die Lebenserwartung steigt ständig. „Altersbedingte Erkrankungen, etwa der Wirbelsäule, der Gelenke, Frakturen, aber auch neurologische und psychiatrische Krankheiten müssen behandelt werden. Immerhin sind Schlaganfall, Demenz und Alzheimer auf dem Vormarsch und erfordern nicht nur Orthopäden, Traumatologen, Neurologen und Psychiater, sondern auch genug  Nachsorgekliniken, Reha- und Pflegeeinrichtungen sowie orthopädische Werkstätten“, sagt Hauenstein.

Einen brandaktuellen Aspekt bringt der starke Flüchtlingsstrom ins Land mit sich: Auf Geburtsstationen, in der Gynäkologie, in Kinderkliniken und Ambulanzen werden wegen der zurückgehenden Geburtenzahlen Betten reduziert. Muss der Bestand wieder aufgestockt werden angesichts der Aufnahme junger Flüchtlingsfamilien mit vielen Kindern? „Das wiederum hätte Auswirkungen auf die universitäre Aus- und Facharzt-Weiterbildung und alle anderen am Gesundheitssystem Beteiligten wie Apotheker, Zulieferer und Fitnesseinrichtungen“, sagt der Radiologe. Stellt sich die Frage: Reichen die mittel- und langfristig für das Gesundheitssystem eingestellten finanziellen Mittel aus? „Die geforderte Integration ist nämlich auch eine in die Gesundheitswirtschaft, dafür brauchen wir Konzepte“, sagt der Mediziner.

Die Perspektiven für die Zukunft möchte das Podium gern mit interessierten Gästen herausarbeiten. Mitdiskutieren werden ein Vertreter aus dem Landessozialministerium, die Bundestagsmitglieder Eckhardt Rehberg und Dr. Harald Terpe, Axel Rambow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung MV, Uni-Rektor Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Prof. Dr. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand der Unimedizin Rostock, IHK-Chef Claus Ruhe Madsen und Dr. Andreas Crusius, Präsident der Ärztekammer MV.

Alle Interessierten sind willkommen. Der Eintritt ist frei.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Karlheinz Hauenstein, Vorsitzender des Vereins „Gesundheitsregion Mecklenburg-Vorpommern“ und Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Rostock, Tel.: 0381 / 494 9201