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Chirurgen aus ganz Deutschland trainieren in Rostock

11. October 2022
Das Kongresszentrum Hohe Düne verwandelt sich für eine Woche in einen großen OP-Saal. 140 junge Chirurgen üben verschiedenen Operationsmethoden und Nahttechniken.

Das Kongresszentrum Hohe Düne verwandelt sich für eine Woche in einen großen OP-Saal. 140 junge Chirurgen üben verschiedenen Operationsmethoden und Nahttechniken.

Praktische Weiterbildung für angehende Fachärzte mit unterschiedlichem Ausbildungsstand

Praktische Übungen mit Operationsrobotern, Eingriffe an Organen aus dem 3D-Drucker und Standardoperationen an Tierpräparaten: 140 Chirurginnen und Chirurgen werden vom 8. bis zum 14. Oktober durch die Kongressorganisation Viszeralchirurgie Warnemünde und das Institut für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock zu OP-Verfahren im Bauchraum trainiert. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV) werden offene chirurgische Eingriffe und Knopflochchirurgie an speziell entwickelten Modellen geübt. Der „Praktische Kurs für Viszeralchirurgie“ richtet sich an junge Operateure und findet in der Yachthafenresidenz Hohe Düne und am Institut für Experimentelle Chirurgie der Unimedizin Rostock statt.

In diesem Jahr steht erstmals ein OP-Roboter für das Training bereit. Zusätzlich sollen Computersimulationen und Leberpräparate aus dem 3D-Drucker das Wissen vertiefen und Möglichkeiten der Anwendungen von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) verdeutlichen. Diese handwerklichen Übungen werden durch Vorträge und Diskussionen begleitet.

„Wir haben die Verpflichtung, Sorge dafür zu tragen, gute Chirurginnen und Chirurgen für die Zukunft auszubilden. Künftig werden sie vielfältige Möglichkeiten einer digitalen Zusammenarbeit haben, was die chirurgischen Ergebnisse verbessern und Komplikationen reduzieren wird“, so Prof. Dr. Heinz J. Buhr von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Im Klinikalltag ist die klassische Weiterbildung im OP-Saal zeitlich zunehmend begrenzt. Umso wichtiger sind die praktischen Übungen an den 80 Stationen im Warnemünder Kongresszentrum und in den Operationsräumen des Instituts der Unimedizin. Dabei werden sowohl minimalinvasive als auch konventionelle Eingriffe trainiert. Die Weiterbildungsveranstaltung ist eine der größten in Deutschland.

„Trotz Robotik, Computersimulation und Modellen geht es in der Ausbildung junger Operateure nicht ohne Tierpräparate“, erläutert Prof. Dr. Brigitte Vollmar, Direktorin des Instituts für Experimentelle Chirurgie. „Dennoch möchten wir die Arbeit am Tierpräparat und damit Tierversuche weitestgehend vermeiden“, so Vollmar, die zugleich Vorsitzende der Ständigen Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist. „Dort, wo sie dennoch unerlässlich sind, informieren wir offen darüber und erklären, warum sie nötig sind.“