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„Da-Vinci-OP-Roboter“ nimmt Arbeit im OP auf

05. January 2023
Eine Gruppe von Menschen in OP-Kleidung betrachtet im OP ein technisches Gerät

Wissenschaftsministerin Bettina Martin (Mitte) lässt sich das Operationssystem erklären

Operationssystem setzt neue Maßstäbe an der Universitätsmedizin Rostock

Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Donnerstag gemeinsam mit der Ärztlichen Vorständin Dr. Christiane Stehle den neuen „Da-Vinci-OP-Roboter“ der Universitätsmedizin Rostock vorgestellt. Der OP-Roboter ermöglicht höchstpräzise und schonendere Operationen an inneren Organen und stärkt die medizinische Forschung. Das Wissenschaftsministerium fördert den OP-Roboter mit rund 2 Millionen Euro der 3,16 Millionen Euro Gesamtkosten zusätzlich.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin betont: „„Medizinische Spitzentechnologie stärkt Behandlungsmöglichkeiten und Forschung an der Universitätsmedizin Rostock. Der Da-Vinci-OP-Roboter sichert Spitzenversorgung der Patientinnen und Patienten. Die Unterstützung durch hochmoderne Assistenzsysteme lässt Chirurgen noch genauer operieren, was die Heilung der Patientinnen und Patienten deutlich fördert. Die Digitalisierung im OP-Saal ist zudem wichtig für die hervorragende medizinische Ausbildung an hochmoderner Operationstechnik. Außerdem etablieren wir versorgungsorientierte klinische Forschung zur roboter-assistierten minimalinvasiven Chirurgie, um Operationsergebnisse und den Heilungsprozess weiter zu verbessern. Das OP-Roboter-System bringt also viele Vorteile für die Erkrankten, die Behandelnden und den Wissenschaftsstandort Universitätsmedizin Rostock.“ Das Wissenschaftsministerium fördert das höchstpräzise Instrument mit 1,5 Millionen Euro aus dem EFRE-Fonds der Europäischen Union sowie weiteren rund 530.000 Euro aus zentralen Mitteln des Wissenschaftsministeriums.

Das Da-Vinci-Operationssystem ist modernste roboter-assistierte Medizintechnologie. „Mit dem System setzen wir künftig ganz neue Maßstäbe in der chirurgischen Versorgung unserer Patienten. Minimal-invasive Eingriffe sind dadurch noch schonender, zumal die Technik präziser, beweglicher und ruhiger als die menschliche Hand ist“, erklärt Prof. Dr. Clemens Schafmayer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Rostock.

Die Patienten haben eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus und es bleiben nur kleine Narben zurück. Das System wird unter anderem bei Erkrankungen an der Prostata, Niere, Lunge, Leber, Speiseröhre sowie an Gefäßen und verschiedenen Darmabschnitten zum Einsatz kommen. „Besonders eignet sich der OP-Roboter bei Operationen an der Prostata, wo auf kleinstem Raum minimal-invasiv operiert wird“, so Prof. Dr. Oliver Hakenberg, Direktor der Urologie.

Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin der Unimedizin Rostock, bedankt sich für die großzügige Zuwendung des Landes: „Mit diesem und anderen heutzutage unverzichtbaren Assistenzsystemen erhöhen wir die Patientensicherheit und die medizinische Qualität unserer Operationen. Dabei steht aber immer der Mensch im Mittelpunkt: sowohl auf dem als auch am OP-Tisch.“

Der neue Da-Vinci-OP-Roboter der vierten Generation ist mit zwei Arztkonsolen für Chirurgen ausgestattet. Das ermöglicht einem zweiten Arzt, zu Trainings- oder Ausbildungszwecken an der Operation teilzunehmen. Der Patientenwagen mit vier Instrumentenarmen kann frei im OP-Saal positioniert werden und ist dadurch sehr flexibel einsetzbar. Entwickelt wurde das roboter-assistierte Chirurgiesystem von der US-Armee. Damit sollten ursprünglich ferngesteuerte Operationen in Krisengebieten unternommen werden. Über größere Distanzen war die Echtzeitkontrolle allerdings nicht zuverlässig möglich. In der operativen Medizin hat sich die roboter-assistierte Technik trotzdem bewährt.