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Dem Herzen wieder den richtigen Takt geben

28. September 2021
Herzmodell

Professorin für Rhythmologie der Unimedizin Rostock hilft bei Herzrhythmusstörungen

Das Herz ist der Motor unseres Lebens und doch spürt man normalerweise seinen Herzschlag nicht. Kommt es zu Herzrhythmusstörungen, nehmen Betroffene häufig einen schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag wahr, der sich auch als unangenehmes Herzstolpern oder Herzrasen bemerkbar macht. Bei rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland ist das Herz durch Vorhofflimmern aus dem Takt geraten. Diese gefährliche Herzrhythmusstörung wird mit bekannten Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht in Zusammenhang gebracht. Unbehandelt besteht abhängig von zusätzlichen Risikofaktoren die Gefahr eines Schlaganfalls, weiß die Kardiologin Univ.-Prof. Dr. med. Jasmin Ortak von der Universitätsmedizin Rostock.

Sie leitet in der Abteilung für Kardiologie die Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie  und behandelt zahlreiche Patienten mit Vorhofflimmern. Sie erläutert, was dabei im Herzen passiert: „Bei den meisten Patienten verursachen elektrisch aktive Bereiche in den Lungenvenen, die in den linken Vorhof münden, das Vorhofflimmern. Viele Betroffene fühlen sich unruhig, schwach und nicht mehr so belastbar.“

Werden Patienten mit Vorhofflimmern in die Rhythmusambulanz der Rostocker Unimedizin überwiesen, stimmt Prof. Ortak gemeinsam mit den Patienten und den niedergelassenen Kardiologen einen personalisierten Therapieplan ab. Neben der medikamentösen Therapie der Herzrhythmusstörung steht für ausgewählte Patienten eine katheterbasierte Ablationstherapie zur Verfügung. „Durch diesen minimalinvasiven Eingriff können die Lungenvenen mit den störenden Impulsen vom Vorhof elektrisch isoliert und ein normaler Herzrhythmus wieder hergestellt werden“ erläutert Prof. Ortak das Verfahren: „Für den Erfolg des Eingriffs gilt: je früher er gemacht wird, desto besser. Nach einer erfolgreichen Ablationstherapie ist die Nachsorge für unsere Patienten sehr wichtig. Da arbeiten wir eng mit den niedergelassenen Kollegen zusammen“.

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin senkt deutlich das Risiko, an einer Herzrhythmusstörung zu erkranken. „Daher spielt auch die Prävention und Lebensstiloptimierung eine wichtige Rolle“ erläutert Prof. Ortak.