Die Rechte von Kindern in der Medizin stehen im Mittelpunkt einer Ringvorlesung, die jetzt an der Universität Rostock gestartet ist. Unter dem Titel „Der kleine Patient - Kinderwunsch und Kindeswohl“ präsentieren Experten unterschiedlicher Disziplinen an fünf Donnerstagen aktuelle Themen und laden die Besucher zu lebhaften Diskussionen ein. Die Veranstaltung wird organisiert von der Arbeitsgemeinschaft Ethik und Recht in der Medizin - kurz ERMUR.
1998 wurde das Projekt von Rostocker Theologen, Philosophen, Medizinern und Juristen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, einen Diskurs über medizinethische und -rechtliche Fragen zu fördern. Plattform hierfür ist neben Seminaren für Studenten vor allem die Vorlesungsreihe zum Jahreswechsel. „Wir werfen einen Blick über den Tellerrand und laden alle Interessierten herzlich dazu ein“, sagt Pastor Herbert Manzei, Krankenhausseelsorger an der Unimedizin Rostock, der an der Vorbereitung der Veranstaltung beteiligt ist. Nach der Auftaktvorlesung im November geht es am Donnerstag (3.12.) um die Ethik in der Kinder-Palliativmedizin, also der medizinischen Versorgung von jungen Patienten, die an einer schweren und unheilbaren Krankheit leiden. Prof. Dr. Carl Friedrich Classen, Oberarzt der Rostocker Kinder- und Jugendklinik, wird die Möglichkeiten und Grenzen der elterlichen Entscheidung aufzeigen und von seinen Erfahrungen berichten. Am 10. Dezember sprechen Mediziner und Juristen mit den Gästen über das Thema „Frühgeburt um jeden Preis?“. „ADHS und Verantwortung“ steht am 7. Januar im Fokus der Vorlesung, eine Woche später, am 14. Januar, geht es um „Arzthaftung im Kontext der pränatalen Entscheidung“. Zum Abschluss wendet sich am 28. Januar ein Ernährungsexperte von der Universität Kiel dem Thema „Übergewicht im Kindesalter“ zu. Zu den kostenlosen Vorlesungen im Hauptgebäude der Rostocker Uni werden rund 100 Gäste erwartet - eine Anmeldung ist nicht notwendig.