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Deutscher Kopfschmerztag am 5. September: Sport und Entspannung gegen Brummschädel

04. September 2008

Bei Kopfschmerzen sollte nicht sofort zu Medikamenten gegriffen werden, rät Professor Dr. Peter Kropp vom Institut für Medizinische Psychologie am Uniklinikum Rostock aus Anlass des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September.

Der so genannte Spannungskopfschmerz entstehe in der Regel durch Stress und ungesunde Lebensweise und lasse sich durch regelmäßige Bewegung und Entspannungsübungen lindern.

 

Hohe Arbeitsbelastung, schlecht gelüftete Räume oder erhöhte Anspannung bzw. Stress im Privat- oder Berufsleben sind häufige Ursachen für den so genannten episodischen Spannungskopfschmerz. Viele greifen dann gleich zur Tablette. Dabei lässt sich dem „Brummschädel“ oft durch ein verändertes Verhalten begegnen – durch frische Luft, ausreichend Pausen, auch ein Vermindern der Arbeitsbelastung. „Die Arbeitsleistung sollte ab und zu ganz bewusst von 150 auf 90 Prozent heruntergeschraubt werden“, sagt Professor Kropp. Regelmäßiges lockeres Joggen, Radfahren oder Spazierengehen diene zudem der Kopfschmerz-Prophylaxe.

 

Etwa 30 Prozent der Menschen leiden unter episodischem Spannungskopfschmerz, schätzt der Rostocker Medizin-Psychologe. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um einen so genannten projizierten Schmerz, der vom Hirnstamm ausgeht. Medikamentöse Behandlung sei nur in schweren Fällen unerlässlich. Etwa wenn chronischer Kopfschmerz zu Depressionen führt oder auch bei Migränekranken. Doch selbst bei Migräne haben die Rostocker in der Vergangenheit gute Erfahrung mit der Behandlung ohne Tabletten gemacht. Denn auch hier hilft Entspannungstraining. Als probates Mittel hat sich auch das Führen eines Migränetagebuchs erwiesen. Durch genaues Dokumentieren der Migräneanfälle und ihrer Vorboten und rechtzeitiges Handeln können die Anfälle um 20 bis 30 Prozent verringert werden, so Professor Kropp.

 

Spannungskopfschmerz tritt heute zunehmend auch bei Kindern auf: „Wir können nachweisen, dass Kinder heute häufiger unter Kopfschmerzen leiden als früher“, so Professor Kropp. Ein Grund: Viele Kinder sitzen zu lange vor Fernseher und Computer. Dabei lasse sich auch bei Kindern dem „Brummschädel“ einfach vorbeugen – durch Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Pausen und konsequente Eltern, die die Computer- und Fernsehzeiten ihrer Kinder beschränken – und im Blick behalten.