Wer an Warnemünde denkt, hat nicht sofort Wissenschaft im Sinn, dabei wird dort auf Weltniveau geforscht. Davon konnten sich 26 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Innerstädtischen Gymnasiums Rostock überzeugen, die dem Institut für Biomedizinische Technik der Universitätsmedizin Rostock einen Besuch abstatteten. Sie tauchten für einen Vormittag in die Welt von Implantaten und Biomaterialen ein. Der Besuch fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „NORDMINKT“ statt, das Kindern und Jugendlichen niedrigschwellige und künstlerische Zugänge zu naturwissenschaftlichen Fächern (MINT) eröffnet.
„Wir wollen junge Menschen für die Wissenschaft begeistern und ihnen zeigen, wie spannend die MINT-Fächer in ihrer vielfältigen und fachübergreifenden Anwendung im Bereich der Biomedizintechnik sein können“, fasst Institutsdirektor Prof. Dr. Niels Grabow die Motivation seines Teams zusammen. Nach einer Einführung hatten die Schüler die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden und kleine Experimente in unterschiedlichen Forschungslaboren des Instituts durchzuführen, um ein besseres Verständnis für die biomedizinische Forschung zu entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler waren von den spannenden und realistischen Einblicken in die Laborarbeit und die Arbeitsabläufe eines Forschungsinstituts beeindruckt und fühlten sich in ihrer beruflichen Orientierung unterstützt.
Für Grabow ist der direkte Kontakt mit den Rostocker Schülern wichtig, auch um regionalen Nachwuchs für besondere Studiengänge zu interessieren. „Rostock bietet mit den Bachelor- und Master-Studiengängen Biomedizinische Technik und Medizinische Biotechnologie individuelle Studienmöglichkeiten, die Medizin und Technik eng miteinander verknüpfen. Dafür möchten wir die jungen Leute begeistern, denn neue Technologien und Therapieverfahren setzen die Zusammenarbeit von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Medizinern voraus. Denken Sie nur an bildgebende Verfahren und Implantate für das Herz-Kreislauf-System oder die Sinnesorgane Auge und Ohr.“
Das Institut für Biomedizinische Technik forscht unter anderem an Materialien und am Aufbau von Implantaten, an der besseren Verträglichkeit von Biomaterialien sowie an Sensorsystemen für Implantate und betreibt auch ein zertifiziertes Prüflabor für Biomaterialien.