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Eine der besten Simulationspuppen der Welt im Einsatz

27. October 2022
Dr. Gernot Rücker (r.) leitet die Studentinnen bei der richtigen Therapie an der Simulationspuppe an.

Dr. Gernot Rücker (r.) leitet die Studentinnen bei der richtigen Therapie an der Simulationspuppe an.

Angehende Mediziner der Unimedizin Rostock üben Notfallmedizin

Sie war teuer, aber sie ist auch etwas ganz Besonderes: Die hochmoderne Simulationspuppe Ares hat unter anderem aktive Pupillen, Darmgeräusche, Puls und Atmung, im Computer sind über 100 verschiedene EKGs abrufbar, dazu die Sauerstoffsättigung im Blut, die Körpertemperatur und viele andere Vitalwerte. Sie ermöglicht eine besonders praxisnahe Ausbildung für angehende Mediziner an der Unimedizin Rostock. Erstmals war die Puppe nun bei einem Blockpraktikum zur Notfallmedizin im Einsatz und stellte über 250 Studenten vor knifflige Aufgaben.

Dr. Gernot Rücker ist Ärztlicher Leiter der Rostocker Simulationsanlage und Notfallausbildungszentrum (RoSaNa) und erfahrener Notfallmediziner. Er betont, dass die neuen Simulationsmöglichkeiten die Ausbildung weiter verbessern: „Zur Puppe gehören ein Computer und ein Bildschirm, der die Vitalfunktionen anzeigt. Mit echten Geräten kann zusätzlich ein EKG abgeleitet und Blutdruck gemessen werden. So können die Studenten direkt sehen, welche Auswirkungen ihre Therapien auf den Blutdruck oder das EKG haben. Wir können echte Patientenfälle nutzen, die Körperfunktionen nach einem Herzinfarkt, einer allergischen Reaktion oder einem Asthmaanfall in das System eingeben und die Wirkung von Medikamenten simulieren.“ Ares spricht in verschiedenen Sprachen, kann erstmals komplett als Mann oder Frau mit angepassten Vitalwerten ausgestattet und eingesetzt werden und funktioniert auch kabellos. So ist es auch möglich, mit der Puppe zum Beispiel Notfälle bei einem Autounfall zu üben. Auch das macht der Notfallmediziner Rücker einmal im Jahr mit seinen Studenten.

Die exzellente Ausbildung der angehenden Mediziner ist auch dem Dekan und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Emil Reisinger wichtig. „Der Fortschritt der Technik bietet auch neue Möglichkeiten für die Lehre. Das Training mit einer Simulationspuppe baut anfängliche Hemmungen und Berührungsängste ab und lässt dabei auch Fehler zu, ohne dass Patienten zu Schaden kommen.“

Rücker weiß um die Wirkung auf die Studenten: „Wenn ein Medikament verabreicht wird und die Puppe danach die Augen öffnet, hustet und anfängt zu sprechen, ist das ein sehr realistisches Szenario. Es motiviert, richtig zu diagnostizieren und dann auch zu therapieren.“ Die Medikamente können echt gespritzt werden, die Dosierung wird aber parallel in den Computer eingegeben, sodass eine unmittelbare Wirkung an der Simulationspuppe einsetzt. Während des Blockpraktikums wurden zahlreiche Krankheitsbilder geübt, vom Schock nach einem Insektenstich bis zum Herzinfarkt.