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Einen Blick in den Operationssaal werfen

08. January 2020
Herzchirurgie live

Dr. Hasan Bushnaq, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der Rostocker Unimedizin, beantwortet Fragen der Zuschauer zum Eingriff.

Sondervorlesung für Studenten und Mitarbeiter der Rostocker Unimedizin

Keine Tabellen, Grafiken oder Bulletpoints sind auf den Bildschirmen im Hörsaal der Chirurgie an der Rostocker Universitätsmedizin zu sehen. Sondern ein freigelegtes Herz. Es schlägt nicht, sondern wird in einer mehrstündigen Operation mit einer neuen Aortenklappe versorgt. Zahlreiche Studenten und Mitarbeiter der Unimedizin sehen live dabei zu. Sie besuchen die Sondervorlesung „Herzchirurgie live“, die immer Anfang Januar an der Unimedizin angeboten wird. In diesem Jahr geht das Format in die 20. Auflage. 

Ins Leben gerufen wurde die Vorlesung 2001 von Prof. Dr. Gustav Steinhoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der Unimedizin. Es soll Studenten als anschauliche Lektion dienen. Alles, was im OP passiert, überträgt das Kameraauge direkt in den Hörsaal. Allein gelassen wird das Publikum mit dem Gesehenen nicht: Oberarzt Dr. Hasan Bushnaq kommentiert detailliert jeden Handgriff der Kollegen und zeigt ergänzendes Infomaterial. 

Früher war das ganz normal: Mitten im Hörsaal griff der Chirurg zu Skalpell und Sauger. „Heute ist das aus hygienischen Gründen natürlich nicht mehr möglich“, so Steinhoff. Medizinstudenten haben während ihrer Ausbildung die Chance, in kleinen Gruppen an Operationen teilzunehmen. „Mit der Sondervorlesung machen wir Operationsabläufe und -techniken für ein breiteres Publikum nachvollziehbar.“

Mit Erfolg: Die Zuschauer verfolgen gespannt, wie das Team im OP die neue Klappe einsetzt, die Hauptschlagader repariert und wieder mit dem Herzen verbindet. 

Nach einer knappen Stunde beginnt das Herz wieder zu schlagen. Alles gut gelaufen.