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Erkenntnisgewinn in der Gliomforschung

21. July 2025

Internationale Studie mit Beteiligung der Unimedizin Rostock veröffentlicht

Eine neue internationale Studie zur Behandlung des Glioblastoms, einer hochaggressiven Form von Hirntumoren, wurde jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Die Publikation trägt den Titel „Gabapentinoids confer survival benefit in human glioblastoma“ und entstand in enger Zusammenarbeit der zwei weltweit führenden neuroonkologischen Zentren, der Harvard Medical School und der University of California San Francisco (UCSF), unter Beteiligung der Universitätsmedizin Rostock. Dr. Lennard Spanehl, Arzt in Weiterbildung an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, der sich zurzeit zu einem Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical School aufhält, hat an der Umsetzung der Studie mitgearbeitet.

Prof. Dr. Florian Geßler, Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums an der Universitätsmedizin Rostock, erläutert das Ergebnis: „Die Studie belegt eindrucksvoll, wie gezielte Eingriffe in die neuronale Interaktion von Tumorzellen zu einem verlängerten Überleben führen können. Die Arbeit zeigt zudem, wie wertvoll internationale Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung präziser und personalisierter Krebstherapien ist.“

Gabapentinoide sind Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie und neuropathischen Schmerzen entwickelt wurden. Sie blockieren ein bestimmtes Oberflächenmolekül, das Tumorzellen für das Wachstum nutzen. Die Hemmung dieses Signalwegs führte in präklinischen Modellen und klinischen Daten zu einer messbar verlängerten Überlebenszeit bei Glioblastom-Patienten, insbesondere bei hoher Molekülaktivität. Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für den gezielten Einsatz bereits zugelassener Medikamente in der personalisierten Krebsmedizin.

Prof. Dr. Bernd Krause, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Rostock, sagt: „Diese Arbeit zeigt, wie eng wir Grundlagenforschung, translationale Ansätze und klinische Versorgung miteinander verzahnen. Dass ein so wichtiger Beitrag von einem Mediziner der Universitätsmedizin Rostock mitgestaltet wurde, zeigt die hohe Qualität unserer Forschung und die hohe Relevanz der internationalen Vernetzung junger Wissenschaftler.“

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