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Erstes Lehrbuch für Intensivbehandlung von beatmeten Covid-19-Patienten

30. April 2020
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Die Oberärzte Sven Pulletz (v.l.) und Dr. Stephan Böhm aus der Anästhesiologie haben als Autoren an dem Lehrbuch mitgewirkt.

Unimedizin Rostock ermöglicht Schnelleinstieg / Manual soll Personalmangel vorbeugen

In der Corona-Krise müssen im Ernstfall nicht nur ausreichend Beatmungsgeräte und Intensivbetten verfügbar sein – sondern auch genügend Personal, das diese betreuen kann. Ein internationales Expertenteam unter Leitung aus der Universitätsmedizin Rostock hat daher ein Lehrbuch erarbeitet, das fachfremden Ärzten und Pflegekräften den Schnelleinstieg in die intensivmedizinische Beatmung ermöglicht.

„Um schwer an Covid-19 erkrankte Patienten optimal behandeln zu können, bedarf es umfangreicher Erfahrung in der Intensivmedizin, insbesondere in der Beatmungstherapie“, sagt Prof. Dr. Daniel Reuter, Leiter der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Rostocker Unimedizin, der an dem Manual mitgewirkt hat. „Personal, das über derartige Berufserfahrung verfügt, ist sehr rar gesät. Daher brauchen wir im Notfall, wenn die Zahl der an Covid-19 Erkrankten sprunghaft steigt, eventuell Unterstützung von ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern aus anderen Fachbereichen, die nur geringe oder keine intensivmedizinische Erfahrung besitzen.“ Daher werden derzeit auch an der Unimedizin zahlreiche Mitarbeiter aus anderen medizinischen Bereichen in der Intensivmedizin eingearbeitet. Zur Unterstützung haben die Autoren in kurzer Zeit ein kompaktes, strikt praxisorientiertes Manual zur differenzierten Beatmungstherapie erstellt. Auf 140 Seiten erhalten die Leser einen Einblick in die Behandlung und Beatmung von Covid-19-Patienten und lernen Lösungsansätze für die Intensivbehandlung in schwierigen Zeiten kennen.  

Das Buch erscheint zunächst auf Deutsch und Englisch. An der Rostocker Unimedizin werden dem Personal 300 Exemplare kostenfrei zur Verfügung gestellt.