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Finanzspritze für Toxikologen

25. June 2014

Das Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universitätsmedizin Rostock kann sich über eine dreijährige Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von etwa 213 000 Euro freuen. Die Forscher untersuchen die gefäßschützende Wirkung von Cannabidiol, einem Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der die Psyche nicht beeinträchtigt. „Cannabidiol wird bereits für die Behandlung spastischer Symptome bei Patienten mit Multipler Sklerose eingesetzt“, erklärt Institutsdirektor Prof. Dr. Burkhard Hinz. „In unseren Arbeiten analysieren wir seine Wirkung auf zellschützende Enzyme.“ Geprüft wird, ob Cannabidiol über diese Proteine verschiedene Gefäßzellen vor Schädigungen schützt und Gewebe repariert. Die als Cannabinoide bezeichneten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze sind aufgrund ihrer Rauschwirkung noch vor drei Jahrzehnten vor allem mit Missbrauch in Verbindung gebracht worden. Nach der Entdeckung, dass sie sich aber auch im menschlichen Körper finden, rückten die Stoffe Anfang der 90er Jahre ins Interesse der experimentellen und klinischen Forschung. Die Forschungsgruppe um Prof. Hinz setzt sich – unterstützt durch die DFG – seit mehr als einem Jahrzehnt mit potenziellen therapeutischen Indikationen für Cannabinoide auseinander. Im Ergebnis konnte unter anderem gezeigt werden, dass sie die Ausbreitung von Tumorzellen und Metastasen hemmen. Mit dem nun bewilligten Projekt soll das therapeutische Potenzial von Cannabinoiden bei Gefäßerkrankungen verstärkt untersucht werden.