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Forschungspreis der Deutschen Duchenne-Stiftung geht nach M-V

26. January 2021
Grafik zur Forschung an Duchenne-Muskeldystrophie

Der mit 25.000 € dotierte Forschungspreis 2020 der Deutschen Duchenne-Stiftung geht nach Mecklenburg-Vorpommern.

Die beiden Preisträger sind Dr. Alf Spitschak von der Universitätsmedizin Rostock und Prof. Heinrich Brinkmeier von der Universitätsmedizin Greifswald.

Die Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ist eine unheilbare, erblich bedingte Krankheit, bei der die Muskulatur der Betroffenen nach und nach in Bindegewebe umgebaut wird. Das führt zu einer fortschreitenden Muskelschwäche. Ursache der Krankheit ist das Fehlen eines großen Muskelproteins, dem sogenannten Dystrophin. Die Duchenne-Stiftung fördert seit zehn Jahren Forschungen zur Entwicklung von Therapien und zur Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen.

Mit dem aktuellen Forschungspreis wird eine Idee gewürdigt, die sich zum Ziel gesetzt hat, Bindegewebszellen (Fibroblasten) in funktionsfähige Muskelzellen umzuwandeln. Der Molekularbiologe Alf Spitschak aus der Arbeitsgruppe von Prof. Brigitte M. Pützer am Institut für Experimentelle Gentherapie und Tumorforschung (IEGT) der Universitätsmedizin Rostock hat zu diesem Zweck Adenovektoren entwickelt. Diese können mit hoher Effizienz zielgerichtet bestimmte Zellen ansteuern und umprogrammieren. Zusammen mit dem Doktoranden Dinis Faustino aus der gleichen Arbeitsgruppe ist es bereits gelungen, Muskelfasern (Myotuben) in Zellkulturen aus Fibroblasten zu züchten. Die so gewonnenen Muskelzellen werden im Labor des Physiologen Heinrich Brinkmeier charakterisiert. Im Institut für Pathophysiologie der Universitätsmedizin Greifswald arbeitet er dabei zusammen mit Doktoranden der Medizin und Dr. Yaxin Zhang. Die Arbeitsgruppe wird unter anderem die elektrophysiologischen Eigenschaften und den Kalziumhaushalt der Myotuben überprüfen. Im Folgenden ist geplant, eine DMD-ähnliche Krankheit bei einem Mausstamm zu behandeln. Dabei soll auch die Wiederherstellung von funktionsfähigem Dystrophin erreicht werden und die Muskulatur der Tiere genau charakterisiert werden. Das Ziel ist es, eine langfristige Muskelregeneration bei Muskeldystrophie einzuleiten.

Mit der Vergabe des Preises an die beiden Wissenschaftler wird nicht nur ein innovatives Projekt gefördert, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beiden Arbeitsgruppen der Unimedizinen Rostock und Greifswald.