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Früherer Patient spendet Tablets für krebskranke Kinder

21. October 2015

Gert Köpcke (M.) mit Prof. Carl Friedrich Classen (l.) von der Kinderkrebsstation und Prof. Christian Junghanß von der Onkologie.

Gert Köpcke wollte keine Geschenke zum 70. Geburtstag, sondern Geld

Gert Köpcke wollte keine Sachgeschenke zum 70. Geburtstag. Stattdessen wünschte sich der gebürtige Rostocker Geld. Der Zweck gefiel seinen Gästen und so kam eine erkleckliche Summe zusammen, von der der Rentner drei Tablets besorgte – für die kleinen Krebspatienten in der Rostocker Universitätsmedizin. Jetzt überreichte der ehemalige Chef eines Bauunternehmens die Geräte an Prof. Dr. Carl Friedrich Classen, Leiter der Kinderonkologie.

„Mein Sohn hat die Tablets komplett eingerichtet“, berichtete Köpcke dem Arzt. Über einen Code wird der Kindermodus eingeschaltet, dann warten viele Angebote auf die Kleinen. Gutscheine zum Herunterladen neuer Spiele hatte der Spender auch mit im Gepäck. „Schon unsere Zwei- bis Dreijährigen sind in Geschicklichkeitsspielen schneller als wir“, erzählte lachend Mediziner Classen. Doch der Zeitvertreib habe auch einen ernsten Hintergrund. „Viele Elternteile verbringen bei uns auf der Station viel Zeit. Es geht oft auf und ab; der Tag wird einem schnell lang. Da ist den Kleinen und Großen Abwechslung sehr willkommen.“ Er würdigte die großzügige Geste des Rentners. „Angesichts solcher Spenden spüren unsere Familien, dass in der Welt da draußen jemand an sie denkt. Das gibt ihnen Mut.“

Gert Köpcke kennt schwierigste gesundheitliche Phasen aus eigener Erfahrung. Er litt an einer Bluterkrankung, die unbehandelt tödlich gewesen wäre. Stattdessen kam er auf der Onkologie der Unimedizin in die Hände von Chefarzt Prof. Dr. Christian Junghanß. Köpcke gehört zu den mittlerweile 400 Patienten, die seit 1998 am Haus Stammzellen transplantiert bekamen und darüber mit einem neuen Immunsystem ausgestattet wurden. „Für die meisten ist es wie eine zweite Geburt“, sagt Junghanß. „Insofern ist es toll, wenn ein Patient, dem es selbst mal sehr schlecht ging, den Blick auf andere schweifen lässt und ihnen Gutes tut.“ Köpcke fühlt sich heute sehr wohl. „Ich habe viel zu tun und schwimme eisern jeden Morgen.“