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Früherkennung von Augentumoren mit hochmoderner Bildgebung

29. June 2021
Oberärztin Dr. Claudia Brockmann ist Spezialistin in der Augentumordiagnostik. Mahmoud Anwar ist Assistenzarzt im vierten Jahr.

Oberärztin Dr. Claudia Brockmann ist Spezialistin in der Augentumordiagnostik. Mahmoud Anwar ist Assistenzarzt im vierten Jahr.

Behandlungsspektrum in der Augenklinik erweitert

Die Augenklinik der Universitätsmedizin Rostock setzt Maßstäbe in der Früherkennung von Augentumoren. Mit einem nagelneuen Diagnostik-Gerät können Tumoren und auch Gefäßerkrankungen in der Netzhaut jetzt noch besser erkannt werden. Das Gerät verfügt über die derzeit modernste und leistungsfähigste Bildgebung auf dem Markt. Die Augenklinik der Unimedizin Rostock ist die einzige Universitätsaugenklinik in Deutschland, die über diese hochpräzise Technik verfügt. Die Kosten von etwa 200.000 Euro hat die Unimedizin aus eigenen Mitteln finanziert. „Wir können unsere Patienten mit Tumorerkrankungen der peripheren Netzhaut, Gefäßverschlüssen und Netzhautdegenerationen damit wesentlich besser versorgen und unser Therapiespektrum erweitern“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fuchsluger, Direktor der Augenklinik.

Die Aufnahmen für die Untersuchungen des Augenhintergrunds und der verschiedenen Schichten der Netzhaut sind extrem detailreich. Außerdem können mit der Weitwinkel-Panoramaperspektive Auffälligkeiten nun auch am äußeren Rand der Netzhaut besser dokumentiert und kontrolliert werden. Vorteilhaft ist auch, dass die Pupillen für die Untersuchung nicht zwangsläufig weitgetropft werden müssen. Die Patienten bleiben auf Wunsch also auch nach der Untersuchung fahrtüchtig. „Viele unserer Patienten haben einen weiten Anfahrtsweg und sind auf ihr Auto angewiesen. Ohne das Weittropfen bleiben unsere Patienten flexibel und wir können mehr Untersuchungen in kürzerer Zeit durchführen“, ergänzt der Klinikdirektor. Die neue Netzhautdiagnostik kommt sowohl in der Poliklinik, in der Notaufnahme der Augenklinik als auch bei den Patienten mit stationärem Aufenthalt zum Einsatz.

Die Gefahr, die von Augentumoren ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Werden sie nicht rechtzeitig erkannt, bedeuten sie nicht nur den Verlust des Auges, sondern können durch die Metastasenbildung unter Umständen sogar zum Tod führen. Durch die neue Diagnostik können die Spezialisten frühzeitig und in sonst schwer darstellbaren Bereichen des Auges Tumore finden. Diese hochmoderne Messtechnologie wird außerdem bei Patienten mit Erkrankungen der peripheren Netzhaut und der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) eingesetzt. Zwischen 10 und 20 solcher Patienten werden damit täglich in der Rostocker Augenklinik behandelt. Pro Jahr sind es rund 4.000 Patienten. Die Untersuchung dauert nur wenige Sekunden und ist völlig schmerzfrei. „Durch die Zugabe von verschiedenen Farbstoffen können wir nun auch gutartige von bösartigen Tumoren besser unterscheiden“, erklärt Dr. Claudia Brockmann. Die Oberärztin ist auf die Diagnostik und Therapie von Augentumoren spezialisiert und seit Sommer letzten Jahres an der Unimedizin Rostock tätig. Sie bringt eine achtjährige Expertise aus der Berliner Charité mit.