Aktuelles

Großeinsatz in der Chirurgie

20. November 2017

Die Schwerverletzten werden im Schockraum behandelt.

Rettungskräfte der Universitätsmedizin Rostock proben den Ernstfall

Rostock/Hansaviertel - Ein Anruf der Rettungsleitstelle geht bei der Universitätsmedizin Rostock ein. Ein Anruf, der das Klinikpersonal sofort alarmiert: Es gab einen Busunfall. Rund 30 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und den Krankenhaus-Alarm-Plan einhalten. Schon in den nächsten Minuten werden die ersten Verletzten in der Schillingallee eintreffen – dann müssen alle Abläufe sitzen. In der Chirurgie wird der Vollalarm ausgelöst. Ärzte und Pflegekräfte machen sich bereit, um die Verletzten zu empfangen und schnellstmöglich versorgen zu können. Sie wissen, die nächsten Stunden werden für sie zum Kraftakt und extrem nervenaufreibend sein. Aber darauf sind sie trainiert und bestens vorbereitet - zum Glück ist es an diesem Wochenende nur eine Übung gewesen, die sie in Zusammenarbeit mit dem Brandschutz- und Rettungsamt der Hansestadt Rostock ausgeführt haben.  

Der Beauftragte für Sicherheit Ingo Knaack betritt als Erster den Raum der Klinikeinsatzleitung. Er wurde, wie auch alle Vorstände, durch einen automatischen Rundruf über das Ereignis informiert. In dem Raum laufen alle Fäden zusammen: Handlungsanweisungen, Notfallhandys und Einsatzwesten sind griffbereit. Live-Bilder von Videokameras, die auf dem Campus Schillingallee verteilt sind, werden auf einen Bildschirm im Raum übertragen. Alle Abläufe der Rettungsübung können von dort überwacht werden.  

„Im Eingangsbereich der Chirurgie ist eine Aufnahme eingerichtet, dort werden die Verletzten einer so genannten Triage unterzogen“, erklärt Knaack. Das bedeutet, die Patienten werden nach dem Schweregrad Ihrer Verletzung verschiedenen Kategorien zugeordnet. Grün steht für leicht verletzt, gelb für mittelschwer und rot für schwer verletzt. Bereits am Unfallort wurden die Patienten vom Leitenden Notarzt einer ersten Triage unterzogen und mit entsprechenden Anhängekarten versehen. Die ersten Unglücksopfer mit Schürf- und Schnittwunden, Prellungen und Platzwunden tauchen auf. Sie werden von Statisten mit geschminkten Wunden gespielt und werden nach Sichtung in den für dieses Ereignis genutzten Seminarraum geführt. Für die „Gelb“-Patienten wird ein vollausgestatteter Behandlungsraum mit Feldbetten vorgehalten. Bis zu acht Patienten können dort gleichzeitig behandelt werden. Der Druck erhöht sich: Rettungswagen mit mehreren Schwerverletzten treffen ein. Für sie stehen der Schockraum, die OP´s und die Intensivstationen bereit. Jetzt muss alles ganz schnell gehen - im Ernstfall stehen dann Menschenleben auf dem Spiel.  

In regelmäßigen Abständen stellt die Universitätsmedizin verschiedene Notfall-Szenarien nach. „Entscheidend ist dabei zu sehen, ob die Abläufe auch in Stresssituationen funktionieren oder ob es noch an einigen Stellen Verbesserungsbedarf gibt“, so der Sicherheitsbeauftragte Knaack. Das Fazit des Kaufmännischen Vorstands Harald Jeguschke nach der Rettungsübung: „Die Behandlung der Verletzten lief reibungslos, alle wussten, was sie zu tun haben.“ Die Zusammenarbeit mit dem Brandschutz- und Rettungsamt, der Polizei und den Mitarbeitern habe reibungslos funktioniert.