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Herzschwäche lässt den Atem stocken: Probanden für internationales Forschungsprojekt gesucht

29. March 2010

Atemaussetzer im Schlaf können auch die Folge von Herzschwäche sein. Das ist keine Lappalie, denn eine Verschlimmerung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder sogar der plötzliche Herztod können die Folge sein.

Wissenschaftler aus Rostock untersuchen dieses Phänomen im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts. Die Auftaktveranstaltung dazu fand unlängst in Rostock statt. Ab Sommer startet die Arbeit mit Probanden, die derzeit noch gesucht werden.

 

„50 bis 80 Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz leiden nachts unter Atemaussetzern“, sagt Privatdozent Dr. Dr. Mathias Rauchhaus, Leiter des Bereichs nichtinvasive Kardiologie am Zentrum für Innere Medizin im Universitätsklinikum Rostock. Dadurch werde der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. „Anders als bei stark übergewichtigen Menschen, deren nächtliche Atemaussetzer durch verlegte Atemwege zustande kommen, setzt bei Patienten mit Herzinsuffizienz oft das Gehirn aus und stoppt die Atmung“, so der Mediziner. Eine Verschlimmerung der Herzschwäche oder sogar der plötzliche Herztod aufgrund massiver Rhythmusstörungen seien die gravierenden Folgen.

 

Diese „schlafbezogenen Atemstörungen bei Herzinsuffizienz“ sollen in den kommenden vier Jahren am Universitätsklinikum Rostock in einer Studie untersucht werden. „Dafür suchen wir mehr als 200 Patienten, die unter Herzinsuffizienz leiden“, sagt Dr. Dr. Rauchhaus. Zunächst werden die Probanden auf den Schweregrad ihrer Herzinsuffizienz untersucht. Dann werden die Atemstörungen und ihre Veränderungen über einen längeren Zeitraum beobachtet. Dies geschieht im Schlaflabor der Abteilung für Pneumologie, die mit der Abteilung für Kardiologie in diesem Projekt kooperiert und die Durchführung des Forschungsvorhabens überhaupt erst ermöglichte. Die aufwendige Diagnostik im Schlaflabor bildet den zentralen Bestandteil der Studie. Sie wird von dem Pneumologen Privatdozent Dr. Marek Lommatzsch betreut.

 

Das Projekt ist Teil eines umfassenden Forschungsvorhabens, das als europäisches Verbundprojekt die Auswirkungen der Herzinsuffizienz untersucht. Wissenschaftler aus Russland und der Europäischen Union sind beteiligt. Von dem Gesamtvolumen von rund 3 Millionen Euro fließen 325.000 Euro nach Rostock.

 

Information und Anmeldung für Probanden unter Telefon 0381 494-7790, Abteilung für Kardiologie, Zentrum für Innere Medizin, Schillingallee 35, 18057 Rostock