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Hörgeräte-Update: Uni-Mediziner schulen niedergelassene Ärzte/Implantattechnik entwickelt sich rasant weiter

02. December 2013

Das Entwicklungstempo bei elektronischen Hörhilfen ist hoch. Jährlich werden zahlreiche neue Modelle oder Weiterentwicklungen bereits existierender Geräte vorgestellt.

Doch welche neuen Geräte sind für welche Patientinnen und Patienten am besten geeignet? Damit niedergelassene HNO-Ärzte Schritt halten können, bieten die Mediziner der Universitätsmedizin Rostock eine Veranstaltung an, auf der neue Geräte und deren Funktionsweise diskutiert werden. Am 4. Dezember 2013 findet die nächste Informationsveranstaltung „Neue Entwicklungen bei elektronischen Hörhilfen“ statt.

 

„Im Mittelpunkt unserer Diskussionen stehen die Cochlea-Implantate“, sagt Professor Dr. Tino Just von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie „Otto Körner“ an der Universitätsmedizin Rostock. Dabei handelt es sich um winzige elektronische Geräte, die direkt in die Hörschnecke (Cochlea) eingepflanzt werden. Angewendet werden diese Implantate vor allem bei Kindern und Jugendlichen, zunehmend aber auch bei Erwachsenen. „Neu ist auch der Einsatz von Cochlea-Implantaten bei einseitiger Ertaubung der Betroffenen“, sagt Professor Just.

 

„Das Spektrum der Anwendungen von Cochlea-Implantaten ist im Lauf der Zeit immer größer geworden“, sagt Professor Just. Immer neue Indikationen erweitern das Anwendungspektrum, wie z.B. Versorgung bei Patienten mit Restgehöhr und Tinnitus, einseitige Ertaubung und bei Patienten im hohen Alter. Ganz neue Entwicklungen etwa ermöglichen die kombinierte Anwendung von Hörgerät und Cochlea Implant sowie ein besseres Verstehen mit dem Cochlea Implantat bei verschiedenen Umgebungssituationen etwa im Lärm und bei starkem Wind.

 

„Wichtig ist es vor allem, dass die Patientinnen und Patienten rechtzeitig zur Untersuchung kommen“, sei es beim Akustiker oder beim HNO-Arzt, so Professor Just weiter. Problematisch sei, dass Betroffene häufig nicht zum Arzt gehen, wenn sie Probleme mit der Hörhilfe haben. „Sehr viele Hörgeräte liegen in den Schubladen und werden nicht genutzt“, konstatiert der Mediziner.

 

Die HNO-Klinik der Universitätsmedizin Rostock hat sich auf den Einsatz von elektronischen Hörgeräten spezialisiert. Die meisten Eingriffe dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern werden in Rostock vorgenommen. Jährlich implantieren die Ärztinnen und Ärzte der HNO-Klinik rund 70 elektronische Hörhilfen, davon rund 50 Cochlea-Implantate. Die Mediziner der Universitätsmedizin Rostock sind auch regelmäßig an der Markteinführung neuer Geräte beteiligt. 

 

Anfang 2014 findet die nächste große Informationsveranstaltung für Betroffene und Angehörige in der HNO-Klinik der Universitätsmedizin Rostock statt.

 

4. Dezember 2013, 17.00 Uhr, „Neue Entwicklungen bei elektronischen Hörhilfen“ (Veranstaltung für Ärzte), HNO-Klinik, Universitätsmedizin Rostock, Doberaner Straße 137-139, 18057 Rostock