Aktuelles

Hüftfehlstellungen bei Kindern: Schonendere Behandlung dank neuer Methode

24. April 2019

Die Projektpartner Prof. Rainer Bader, Dr. Martin Ellenrieder und Danny Vogel vom Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie der Unimedizin Rostock in München.

Forschungsverbund startet BMBF-gefördertes Programm

Rostock/Hansaviertel – Hüftfehlstellungen bei Kindern können oftmals nur durch eine Operation behandelt werden. Das gelingt durch eine hüftgelenksnahe Knochenumstellungsoperation. Hierbei wird der Knochen durchtrennt, neu ausgerichtet und dann fixiert. Vor und nach der Operation stehen zahlreiche Röntgenuntersuchungen an, die eine starke Strahlenbelastung für die kleinen Patienten bedeuten.

Hier setzt ein Forscherteam aus Rostock, München, Lübeck und Lupburg an. Als wissenschaftliche Einrichtungen sind das Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Unimedizin Rostock und das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswirtschaften der Technischen Universität München sowie die Industriefirmen ImFusion GmbH, Moll Engineering GmbH, OTM GmbH und FIT Production AG beteiligt. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wegweisend für die medizinische Forschung und kommt unmittelbar den jungen Patienten zugute“, betont Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Rostock.

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Million Euro geförderten Programm „Kleine Patienten, großer Bedarf – Medizinische Lösungen für eine kindgerechte Gesundheitsversorgung“ entwickeln Wissenschaftler eine neuartige minimalinvasive patientenspezifische Operationstechnik mit einer reduzierten Strahlenbelastung. Dafür wird ein winkelstabiles Implantat (Knochenplatte) in Verbindung mit individuell für den Patienten angepassten Instrumenten verwendet. Damit soll ein minimalinvasiver Zugang ermöglicht werden. „Für die jungen Patienten ist diese Methode wesentlich schonender und macht außerdem eine schnellere Heilung und Mobilisierung möglich“ sagt Prof. Dr. Rainer Bader, Leiter des Forschungslabors FORBIOMIT an der Universitätsmedizin Rostock. Durch Ultraschall wird die Lage des umgestellten Knochens überprüft. Dank der intuitiven Handhabung des Systems verkürzt sich die Operationszeit und die Strahlenbelastung wird reduziert.