Aktuelles

Institut für Experimentelle Chirurgie nach Sanierung übergeben: Kliniknahe wissenschaftliche Forschung nun unter räumlich optimalen Bedingungen möglich

05. June 2009

Das Institut für Experimentelle Chirurgie und die Zentrale Versuchstierhaltung wurden an der Universität Rostock nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten feierlich an die Nutzer übergeben.

Damit sind alle baulichen Voraussetzungen geschaffen worden, um unter optimalen Bedingungen für Forschung und Lehre die Spitzenposition des Instituts weiter auszubauen. Schon heute nutzen rund 50 Forschungseinrichtungen der Medizinischen Fakultät die Serviceleistungen der Zentralen Versuchstierhaltung. Die Bündelung und Ausweitung der Ressourcen liefert einen wesentlichen Baustein zur weiteren Stärkung des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Regenerative Medizin im Rahmen der Profillinien der Universität.

 

„Wir können stolz darauf sein, an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock einen der deutschlandweit nur fünf Lehrstühle für Experimentelle Chirurgie zu haben“, hebt Udo Michallik, Staatssekretär im Bildungsministerium M-V, hervor. „Die Investitionssumme von 7,2 Millionen Euro ist hier sehr gut angelegt. Das Institut hat sich in den vergangenen Jahren national wie international eine führende Position erarbeitet. Nun sind die Voraussetzungen gegeben, diese Position mit hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen weiter auszubauen.“

 

„Die Forschung, Aus- und Weiterbildung in den neuen Räumlichkeiten dient dem Grundziel aller Medizin: Krankheiten besser erkennen, verstehen und dann behandeln zu können“, verdeutlicht Professor Dr. med. Brigitte Vollmar, Direktorin des Instituts für Experimentelle Chirurgie. „In den sanierten Räumlichkeiten nahe dem Campus Schillingallee können wir unsere Forschungsschwerpunkte intensiv weiterverfolgen.“ Dazu gehören die Regeneration von Leber, Muskeln und Haut sowie die Analyse zugrundeliegender Mechanismen septischer Organschäden. Untersucht werden auch die Bedeutung der Biokompatibilität und Angiogenese (das Wachstum kleiner Blutgefäße) für Transplantate und „tissue engineered“-Produkte (biologisch orientierte Geweberekonstruktionen) sowie die Mechanismen der Durchblutungsregulation zentraler Organe wie der Leber.

 

Das Institut ging 2006 aus der 2002 bestellten Professur für Experimentelle Chirurgie hervor. Die Mitarbeiter des Instituts unter Leitung von Professor Vollmar vereinen umfassende Erfahrungen in der Etablierung grundlagenwissenschaftlicher Methoden und Technologien sowie detaillierte Fachkenntnisse in deren Anwendung und Nutzung im Rahmen unterschiedlicher wissenschaftlicher Fragestellungen. Vier Wissenschaftlerstellen wurden durch Projekte möglich, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie durch das Exzellenzprogramm Mecklenburg-Vorpommern gefördert werden. Zusätzlich sind am Institut zurzeit circa 30 Doktoranden der Humanmedizin, Biologie und medizinischen Biotechnologie tätig. Betreut werden im Rahmen der Fortbildung auch Assistenten aus klinischen Einrichtungen, Gastärzte und Stipendiaten aus dem In- und Ausland. Geboten werden wissenschaftliches Know-how, modernste technische Ausrüstung und eine experimentell-wissenschaftliche Methodik für die experimentelle und klinische Forschung.

 

In diesem Zusammenhang bietet das Institut auch Aus- und Weiterbildungsprogramme an, die das Tierexperiment erforderlich machen. In der Core Facility Zentrale Versuchstierhaltung werden nun optimale Voraussetzungen für die art- und tierschutzgerechte Haltung geboten. Geschaffen wurden auch mehrere Hygienebereiche und moderne Operationssäle. Kurse und Workshops beinhalten das Training viszeralchirurgischer Standardeingriffe, minimalinvasiver Eingriffe an der Wirbelsäule und interventionell kardiologischer Eingriffe sowie Methoden zum hämodynamischen Monitoring. Ziele sind der beschleunigte Transfer neuer Technologien und Methoden in die Krankenversorgung im klinischen Alltag sowie die Erhöhung der Qualität in der Ausbildung wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Klinik. Außerdem werden Serviceleistungen für inner- und außeruniversitäre Einrichtungen übernommen.